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„Fehlt dir da nicht irgendwas? Eiweiß, Eisen oder so?“
2011 las ich “Tiere essen” von J. S. Foer. Ab ca. Seite 70 in dem Buch stellte ich meine Ernährung um und lebe nun zu 99 Prozent vegetarisch. Ich esse Fleisch, wenn ich weiß, woher es kommt – was sehr selten vorkommt. Auch Patrick lebte eine Zeit lang vegetarisch, gab auf einer langen Reise zeitweise auf, ernährt sich nun aber seit sechs Wochen wieder fleischlos.
„Du isst meinem Essen das Essen weg.“
Wie in den 6 Learnings der letzten Jahre beschrieben, geht es auch ohne Fleisch. Doch manchmal beschäftigt uns nicht das Essen selbst, sondern was die anderen sagen.
Als Vegetarier habe ich schon einige Sprüche von Fleischfressern, aber auch ernst gemeinte Fragen und Sorgen, gehört. Manche Statements sind einfach nur amüsant, weshalb ich sie gesammelt, bebildert und in einer Slideshare sortiert habe. Viel Spaß beim Durchblättern!
Sagt ein Fleischfresser zum Vegetarier… von Jasmin Schindler
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Foto: Bratwürste von Shutterstock
Naja, ich sehe das eher so. Viele Vegetarier und Veganer meinen eben die anderen „missionieren“ zu müssen. Einerseits aus lauter Freude über die eigene Entscheidung und andererseits womöglich, manchmal, aus Geltungsbedürfnis.
Aus meiner Sicht ist kein Fleisch essen auch keine ultimative Lösung. Die Lösung liegt darin nur Fleisch zu essen, von dem man genau weiß wie es entstanden ist und wo es genau herkommt. Da gibt es Möglichkeiten. Zu diesem Thema gibt es auch ein gutes „Gegenargument-Buch“ mit dem Titel: „Fleisch essen, Tiere lieben!“
Letztlich geht es darum echtes unverarbeitetes Essen zu sich zu nehmen, dass sich eben an den lokalen Möglichkeiten orientiert. Also saisonal essen. „Heimische Pflanzen“ usw.
Fleisch sollte nicht Hauptnahrungsquelle sein, aber einen Platz haben. Bei mir zB einmal in der Woche.
Der überbordende Sojaanbau für Tier und Mensch wird sich auch nicht durch kein Fleisch essen korrigieren lassen. Konsum ist Macht. Und die sollte man nutzen. Auch beim Essen!
„Fleisch sollte nicht Hauptnahrungsquelle sein, aber einen Platz haben.“ Diese schwerwiegende Aussage musst du aber jetzt begründen.
Wie meine Mutti immer sagte: „in Maßen, nicht in Massen…“ Und dann lässt sich da so gut wie alles einsetzen, eben auch Fleisch.
Meinem Vorredner Stimme ich mit dem missionieren zu, ich Respektiere Vegetarier und Veganer, deshalb erwarte ich das gleiche von ihnen mich als „Allesfresser“ zu respektieren.
Liebe Lydia, lieber Christoph,
dann sind wir uns ja einig – wir sind auch dafür, dass es jeder machen soll, wie er denkt. Unserer Erfahrung nach sind aber besonders Familienangehörige, insbesondere der älteren Generation, sehr gut darin zu missionieren.
LG Jasmin
Dazu mein Lieblingszitat aus der diesjährigen Stunksitzung. „Woran erkennt man einen Veganer?“ – „Er wird es Ihnen sagen!“.
Vegan ist ja nochmal ein anderes Thema, aber es geht um das gleiche. Jeder muss selbst entscheiden, was und wen er isst. Das ist ok. Aber es fehlt leider genug Akzeptanz für andere Ernährungsformen. Alle denken, die eigene Ernährung wäre die einzig wahre. Egal ob der Fleischesser über Salat schimpft oder der Vegetarier beim Grillen über Massentierhaltung philosophiert.
Hallo!
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Da hatten wir die Babytiere zuerst lieb und dann später auf dem Teller. Für mich ist das total normal. Andere schreien da auf: „Wie grausam! Wie kannst du nur!“ Ich finde es auch nicht abartig, wenn in anderen Ländern Hunde, Meerschweinchen, Schlangen, Ratten, Insekten gegessen werden. Ob ich das trotzdem haben muss? Nein.
Ich weiß gern, wo das Fleisch herkommt. Und ich koche für meine Familie von der Beilage ausgehend. Und nehme dann – wenn überhaupt – das Fleisch dazu. Ich mag manchmal so eine richtige Schweinsstelze, ja! Ich mag aber auch Spinatstrudel und Co.
Die Menge macht es! Und dass man weiß, wo das Essen herkommt.
Ich habe manchmal den Eindruck, vegan und vegetarisch sind absolut trendy. Und genau das mag ich nicht. Einem Trend hinterherlaufen. Ich mag mein Hirn eingeschaltet lassen und mich so ernähren, dass es mir dabei gut geht.
LG, Veronika
Hallo Veronika,
das geht mir ähnlich. Ich finde es super, wenn ich Fleisch von einem Nachbarn meiner Verwandtschaft bekomme. Dort steht das Rind auf einer Wiese und wirst selbst geschlachtet. Wenn ich solches Fleisch bekomme, zelebriere ich das. Ich finde, das sollte das Ziel sein: dass Fleischessen ein Highlight ist.
LG, Jasmin
Meine Freunde und Bekannten konnten es anfangs nicht glauben: nach 25 Jahren habe ich wieder angefangen, Fleisch zu essen. Einmal die Woche und das Fleich kommt direkt von einem Biolandbauern aus der Gegend. Warum? Bei mir wurde eine Glutenunverträglichkeit festgestellt und ich hatte, das Gefühl, dass mir so langsam die Nahrungsmittel ausgehen …
Für mich war es toll, festzustellen, dass ich meine langjährige Einstellung zum Essen ändern kann.
Dass es auch in diesem Bereich keine Entscheidung gibt, die man nicht überdenken und neu treffen kann.
Die Lebensumstände können sich immer ändern. Das sollten alle Dogmatiker im Auge behalten.
In diesem Sinne,
Sabine
Hallo Sabine,
das kann ich mir gut vorstellen und finde das auch total in Ordnung. Entscheidend ist doch die Flexibilität im Kopf, von der sich manche aber bedroht fühlen, weil sie es als Angriff auf ihre eigene Haltung werten.
Viele Grüße
Jasmin
Danke für die Slide-Show!
Ich lebe nun seit gut 3 Jahren vegetarisch. Was als zeitlich beschränktes Experiment angefangen hat wollte einfach nicht aufhören. Aus 30 Tagen Testphase wurden nun 3 Jahre und weiterhin kein Ende in Sicht. Ich glaube ich erzähle euch nichts Neues, wenn ich sage, dass es nicht so schwer ist wie viele anfangs glauben.
Ich habe eure Kommentare gelesen und möchte nur kurz etwas zu dem Missionierungsaspekt loswerden.
Ist das wirklich eure Erfahrung oder nur Hören-Sagen? Meine Erfahrung ist nämlich, dass die Leute gleich eine Abwehrhaltung einnehmen, wenn sie erfahren, dass sie es mit einem Vegetarier/Veganer zu tun haben. Das zeigt auch schön die Slideshow…
Liebe Grüße
Jonas
Okay, das kann man nun unterschiedlich lesen. Deshalb einen kleinen Nachtrag.
Ich gehe nicht durch die Welt und reibe jeden meinen Lebensstil als „Wahrheit“ ins Gesicht. Aber man kommt doch häufig auf das Thema zu sprechen. So z.B. bei Grillparties. Und meistens sind es die anderen, die den ersten Schritt gehen:
„Bist du Vegetarier?“
„Ja.“ *Grillkäse wende*
„Achso. Also ja ich find es auch nicht gut was die da mit den Tieren machen. Aber ich ess auch gar nicht mehr viel Fleisch. Ich könnte auch vegetarisch leben….“
So sieht eine typische Unterhaltung aus meiner Erfahrung aus und das ist, was ich mit Abwehrhaltung meine. Da frage ich mich immer: „Wenn du das könntest, dann mach es doch?“
Hallo Jonas,
deine Erfahrung kann ich bestätigen. Ich habe mal zwei Jahre vegetarisch gelebt, dann eine längere Pause gemacht und jetzt lebe ich wieder fleischlos. Wenn das Gespräch darauf kommt, bekomme ich eine der in diesem Artikel genannten Antworten zu hören. Einige davon sind eine „defensive“ Einstellung, so als wäre die Tatsache, dass ich kein Fleisch esse, schon ein Vorwurf.
So verstehe ich auch das Feedback zu unserem Artikel. Wir wollten gar keine Diskussion darüber entfachen, ob man vegetarisch leben sollte oder nicht, aber sobald das Thema auf dem Tisch ist, fühlen sich manche Menschen angegriffen. Dabei ist mir ziemlich egal, ob jemand Fleisch isst oder nicht.
Ich kann auch nicht bestätigen, dass Vegetarier oder Veganer häufig missionieren. Klar, gibt es diese Leute und klar, nerven sie. Aber die sehe ich bestenfalls in Talkshows, wo sie polarisieren sollen. In meinem Umfeld hat mir nie ein Veganer oder Vegetarier seine Sicht der Dinge aufgedrückt. Die meisten wollen das nicht einmal zum Thema machen.
Soweit meine Erfahrung.
Beste Grüße,
Patrick
Danke für’s Bestätigen. Ich koch mir jetzt was :)
Einen schönen Abend noch.
Nichts führt zu mehr Diskussionen als das Thema Ernährung. Wie oft höre ich „Iss doch mal was Vernünftiges“. Aber was ist vernünftig? Gekochtes Mehrschweinschen, gegrillte Vogelspinnen oder Skorpione, Wok-Gemüse mit Reis, Schimmelfisch, Käsespätzle, Burger, Lammspieße, Pizza, Manjok? Jedes Land, ja selbst jede Region, hat tyische Speisen welche seit Jahrhunderten überliefert sind. Was also genau meint man mit Vernünftig? Landes- bzw. Regionstypische Speisen oder was Ausländisches?
Egal ob Vegetarisch, Vegan, Metabolische Ernährung, Blutgruppen Ernährung, Rohkost, Urkost, Hausmannskost oder sonst was. Irgend jemand meckert immer. Irgend jemand ist immer da und meint es nur gut mit dir (da haben es vor allem die Omis auf dich abgesehen, weil du eh viel zu dürr bist und wollen dich mit Kuchen vollstopfen ;* Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Omis entschuldien. Ansonsten seid ihr echt Klasse.). Irgend jemand weiß es immer besser was einem gut tut und was nicht.
Doch die zentrale Frage lautet: Wie fühlst DU DICH am WOHLsten?
Nur das ist wichtig. Jeder hat einen eigenen Geschmack. Jeder mag etwas anderes. Wie und was man isst sollte jedem selbst überlassen sein.
Folge deinem Herzen
Zum Schluss noch ein Zitat von Heinz Elmann
Geben Sie ihrem Kind einen Apfel und einen putzigen Hasen.
Wenn es mit dem Apfel spielt und den Hasen totschlägt und isst,
dann wissen Sie, dass der Mensch von Natur aus Fleisch essen muss.
Wenn es mit dem Hasen spielt und den Apfel isst,
beweisst es das Gegenteil.
So einfach ist das. Punkt um.
Hallo SeelenHerz,
ja, ich finde auch, der Blick nach innen entscheidet. Doch das Abweichen von der Norm verunsichert viele, die dann wieder die „vernünftige“ Art zu Essen empfehlen.
Etwas merkwürdiges Zitat. Wer ist denn Heinz Elmann, dass er solche Zitate verfasst? :-)
LG Jasmin
Das mit dem Hasen ist doch Quark, ehrlich. Was beweist das? Garnichts! Es gibt eben einen Unterschied zwischen Fleisch essen und Fleisch essen.
Sicher ist man auch etwas konditioniert, meinetwegen der Kindheit wegen oder Ähnliches, aber der Mensch ernährte sich anscheinend schon sehr lange omnivor. Da gibt es regionale und saisonale Unterschiede, sicher. Aber es scheint ja so zu sein, dass der Homo Sapiens zu allen Zeiten „mal“ Fleisch aß. Sind Menschen, die sich Nutztiere halten sofort schlechte Menschen? Früher im Mittelalter oder noch früher haben die Menschen hier bei uns, Germanenvölker zb, mit ihren Tieren zusammen in einem Haus gelebt. Ich denke den Tieren ging es dabei nicht sonderlich schlecht. Und die Erzeugnisse der Tiere (Milch, Käse usw.) spielten schon oft eine Rolle. Die HAUPTnahrung bestand aus meiner Sicht zu großen Teilen aus Pflanzen aller Art, aber es wurde eben auch Fleisch gegessen. Allerdings nicht in der Form wie heute und unter diesen Umständen der „Herstellung“.
Aus einem Experiment irgendwas allgemein Gültiges abzuleiten halte ich für daneben. Dann könnte man auch sagen: „Esst fast ausschließlich Fisch, wie die Inuit!“ Denen geht es auch nicht schlechter. Und das beweist dann auch, dass der Mensch nur Fisch isst!? Ein bischen weiter sollte man schon gucken wollen und dürfen.
Oh ja, die Sprüche kenne ich nur zu gut!
Ein Klassiker ist auch (während ich meine Haferflocken esse): „Und davon wirst du satt?“ Oder: „Das essen doch nur Pferde!“… Daran sieht man wie viel Wissen die meisten Menschen über Essen haben – nämlich gar keins. Das ist doch auch der eigentliche Grund. Man wird schief angeguckt wenn man Chia-Samen isst, aber nicht wenn man einen eingeschweißten Hot-Dog aus dem Supermarkt-Regal. Verdrehte Welt.
Ich esse seit 16 Jahren kein Fleisch mehr, denn die traurigen Blicke der Schweine im Schweinetransport auf dem Weg zum Schlachter lassen mich bis heute nicht los. Seit einem Jahr vegan und es wird auch niemals ein zurück geben. Mein Körper ist weder ein Friedhof, noch eine Mülltonne.
Und zu dem Thema „Vegetarier/Veganer müssen missionieren“ musste ich echt schmunzeln. Ich missioniere niemanden. Die meisten fangen von selbst an (bester Spruch „Ich esse nur wenig Fleisch“)…Ähm, habe ich dich gefragt wie viel Fleisch du isst? Nein. Interessiert es mich? Nein. Meistens ist es tatsächlich so, dass die andere Seite anfängt. „Mein Fleisch kommt nur vom Bio-Bauern.“ Aha. Schön für dich, aber hab ich dich gefragt?! ;-)
Jeder soll so essen, wie er denkt das es richtig für ihn/sie ist, aber ich wünsche mir allgemein mehr Wissen und Interesse am Thema „Essen“. Das sollte schon in der Schule anfangen. Nein, Erdbeerkäse wird nicht aus Erdbeeren hergestellt.
Wünsch euch einen schönen Tag!
Hallo Susi,
danke für dein Feedback. Das können wir alles nur unterschreiben :-) Scheinbar hat unser Artikel aber nur eine überschaubare Anzahl an Personen erreicht, die so denken wie wir. Schön dann auch wieder mal so eine Stimme zu lesen!
Einen schönen Tag!
Jasmin