Hund, Katze, Kobra – Als Anfängerin beim Yoga

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Seit Jahren schon habe ich Yoga auf dem Schirm. ‚Irgendetwas muss da dran sein‘, dachte ich bisher immer. Schließlich schwören alle darauf, die Yoga machen.

Auch bei unserem Round-up-Post nannten viele Blogger Yoga als eine der Gewohnheiten, mit denen sie sich fit halten.

Doch irgendeinen Grund gab es immer, nicht damit anzufangen. Meistens war ich gefühlt nicht lange genug in einer Stadt, um mich für die Ewigkeit an einen Kurs oder ein Studio zu binden. Außerdem bin ich derzeit relativ ausgelastet mit drei Mal Sport in der Woche. Bootcamp- und TRX-Training helfen mir wunderbar, um abzuschalten.

Aber ich kann nicht jeden Tag ein bis an die Grenze erschöpfendes Training machen, um runterzukommen.

Daher will ich für mehr Entspannung in meinem Leben sorgen. Ich kenne zwar einige Techniken, wie die Progressive Muskelrelaxation, und habe auch schon mit Podcasts von Yoga Vidya geübt, doch nach einer Weile schläft das wieder ein.

Ich suche daher professionelle Anleitung und Inspiration, um die Routine doch noch in meinen Alltag zu integrieren. Vor einem Monat entschloss ich mich daher zu einem Yoga-Anfängerkurs hier in Leipzig, von dem ich hier immer mal berichten möchte. Zunächst erzähle ich dir von den ersten zwei Stunden und meinen Gründen dafür weiterzumachen.

Kein Handtuch wie im Fitnessstudio?

Vor zwei Wochen fand meine erste Yoga-Stunde statt. Als blutige Anfängerin war ich vorher ziemlich unsicher und nervös.

Was soll ich anziehen? Was nehme ich mit? Brauche ich eine Wasserflasche oder ist es gar nicht so anstrengend?

Um mich anzumelden, hatte ich zuvor mit der Inhaberin des Studios einige Emails hin- und hergeschrieben. Sie meinte, wir sollten bequeme Sachen und Socken mitbringen.

Was genau heißt bequem? Frauen und Klamotten sind ja so eine Sache! Auf gängigen Yoga-Fotos sehe ich meistens durchgestylte Models in hautengen modischen Kombinationen – nicht in Jogginganzügen.

Ich entschied mich schließlich für eine halbwegs vorzeigbare schwarze Schlabberhose und ein locker fallendes T-shirt. Damit sollte ich auch richtig liegen.

Die anderen vier Teilnehmerinnen waren nach dem Umziehen ähnlich gekleidet und machten auch einen sympathischen Eindruck. Das beruhigte mich.

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„Der Körper ist gaaanz entspannt“

Nach einer kurzen Kennenlernrunde gab es zunächst eine Anfangsentspannung – ein sehr willkommener Start für mich, die regelmäßig Probleme hat ihren Kopf auszuschalten.

Danach kam der etwas gewöhnungsbedürftige Teil: Das Om-Singen.

Ich bin sicher nicht die Erste, die dabei zunächst etwas gehemmt ist. Den Ausführungen zum Wie und Warum des Oms konnte ich auf die Schnelle natürlich nicht ganz folgen. Aber ich machte mit, da ich bereits bei anderen Bloggern gelesen hatte, dass es irgendwann Spaß macht.

Nachdem die Yoga-Lehrerin also angestimmt hatte, stiegen meine Mitstreiterinnen und ich ein. Aber Achtung: nicht als Letzte aufhören!

Es folgte ein weiteres kryptisches Mantra, das mir nochmals Respekt einflößte. Gleichzeitig mochte ich aber die Aussage, dass dieser Teil zum traditionellen Yoga dazugehöre.

Schließlich machten wir verschiedene Übungen, um die Gelenke zu erwärmen und die Muskeln zu dehnen. Alles geschah ganz vorsichtig und mit einer ordentlichen Portion Rücksicht auf individuelle Wehwehchen. Nur was sich gut anfühlt, sollten wir machen. Nur so weit und so lange, wie angenehm.

Einige Übungen kamen mir auch aus anderen Sportkursen bekannt vor. In welchem Kurs wird nicht mindestens einmal die Wirbelsäule mit Hilfe der „Katze“ oder der „Stellung des Kindes“ mobilisiert!

Währenddessen wurde mir klar, dass manche Übungen zwar anstrengend werden würden, ich aber vorerst lange nicht so schwitzen würde wie beim Bootcamp. Das Handtuch kann ich also auch künftig zu Hause lassen. Irgendwie ist mir das auch sympathisch. Es fühlte sich weniger nach Abkämpfen an, sondern eher nach Zeit-für-sich-Nehmen.

Hörbar seufzen und loslassen

Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Balance-Übung sollten wir schließlich alle absichtlich hörbar seufzen, um die Anspannung und den Frust nicht lange auf einem Bein stehen zu können wieder loszulassen.

Zum Abschluss gab es nochmals eine Tiefenentspannung – wieder gern genommen, denn so konnte ich tiefenentspannt in den Abend starten.

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Die zweite Stunde

Diese Woche absolvierte ich die zweite Stunde und praktizierte das erste Mal den Sonnengruß. Ich weiß noch, dass mir jemand vor Jahren diese Übungsabfolge gezeigt hatte und ich völlig verwirrt von den vielen Positionen war.

Doch mit Ruhe und Geduld (erreicht durch die Entspannung davor) schien es mir dieses Mal gar nicht so schwierig. Dabei half, dass die Übungen an das Anfängerniveau angepasst waren.

Nach und nach tasteten wir uns vor, praktizierten „Hund“, „Katze“, „Kobra“, den „Schulterstand“ und den „Fisch“. Die Zeit verging wie im Pflug Flug!

Wie schon letzte Woche verließ ich tiefenentspannt nach 90 Minuten das Studio.


Ich glaube, dass ich mit Yoga ein neues Hobby gefunden habe, das mir guttut. So viele Yoga-Fans können ja auch kaum irren!

Heute früh habe ich zu Hause das erste Mal freiwillig meine Matte ausgerollt und ein paar Übungen gemacht – vor dem Frühstück!

Mal sehen, wie es weitergeht. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, dass ich weitermache.

Ich mag Yoga, weil:

  1. „Den Wettbewerbsgedanken lasst ihr bitte draußen!“, sagt die Yogalehrerin und trifft mich, Wettbewerbstierchen,
  2. Die Ruhe während dieser 90 Minuten tut mir gut. Ich komme dadurch innerlich zur Ruhe und höre mir selbst zu.
  3. Ich mag die Tiefenentspannung am Anfang und am Ende. Zu Hause kann ich mich dazu oft nicht aufraffen.
  4. Sich auf Mantras und die Philosophie von Yoga einzulassen bedeutet eine Horizonterweiterung für mich.
  5. Ich habe das Gefühl mir bewusst Zeit für mich zu nehmen. Ohne den festen Termin in der Woche würde mir das schwer fallen.
  6. Ich kann mich wieder mehr dehnen.
  7. Ich werde beweglicher, übe meine Balance und tue etwas für den gesamten Körper.
  8. Ich kann unbesorgt wirklich bequeme Sachen tragen.
  9. Das Wohlergehen steht im Vordergrund: wenn etwas unangenehm ist, kann ich einfach aufhören.
  10. Es gibt verschiedene Levels, sodass ich die Schwierigkeit einer Übung variieren kann – je nach Stärken, Schwächen und Tagesform.

 

Ich bin selbst gespannt, ob ich nach den kommenden Stunden weiterhin so positiv gestimmt sein werde. Ihr werdet es erfahren!

Lesetipp: 23 Gedanken, die mir beim Yoga kommen.


Foto: Yoga-Gruppe von Shutterstock

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