„Die Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Dieser Satz stammt aus der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation. Wir sehen das genauso. Und trotzdem bekomme ich das Gefühl, nur auf sehr eingeschränkte Themen zu stoßen, wenn ich im Internet über Gesundheit recherchiere. Da geht es um Krankheiten und um deren medizinische Heilung. Und es geht um Ernährung, die beim Abnehmen helfen soll oder wenigstens gegen Krebs, Pilze, Entzündungen oder sonstige Notlagen.
Einige dieser Inhalte mögen sogar gut und nützlich sein. Doch fast alle Ressourcen richten sich an kranke Menschen, bei denen das Kind längst in den Brunnen gefallen ist. Mit Medikamenten oder dem nächsten Ernährungstrend sollen sie dann wieder aufgepäppelt werden. Manchmal soll auch „weniger Stress“ helfen. Ich verstehe das. Gesundheit ist Big Business. Aber nur, wenn die Menschen nicht gesund sind.
Mit Healthy Habits möchten wir dich darin unterstützen, gesund zu leben, um gesund zu bleiben. Unter einem gesunden Lebensstil verstehen wir mehr als unser körperliches Wohlbefinden. Wir möchten, dass es uns und dir auch seelisch und geistig gut geht. Daraus ergeben sich nach unserer Auffassung die vier Säulen eines gesunden Lifestyles.
1. Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist heute gar nicht mehr so leicht. In unseren Supermärkten stehen wir vor einer so großen Auswahl, dass wir glatt überwältigt sind. Vor wenigen Jahrzehnten gab es das noch nicht. Da aß man einfach Lebensmittel. Heute isst man, was im Regal liegt. Das ist die einfachste Lösung. Und in gewisser Weise macht uns diese neue Bequemlichkeit das Leben ganz schön schwer. Wir verlieren unsere natürliche Beziehung zu Lebensmitteln.
Wir möchten diese Beziehung wiederbeleben. Für uns selbst und auch für dich. Wir möchten unseren Körpern vor allem Lebensmittel zuführen, die man noch als solche erkennt. Oder sagen wir mal, die unsere Großeltern noch als Lebensmittel erkennen. Im Supermarkt wollen wir nicht bei den Fertiggerichten landen sondern bei den frischen Produkten. Mit diesen gehen wir nach Hause, freuen uns über die Gerüche aus der Natur und bereiten sie zu.
Wir möchten uns bewusst ernähren anstatt unsere Mägen mit dem zu füllen, was gerade ganz bequem verfügbar ist. Wir wollen uns Zeit fürs Essen nehmen, selbst wenn wir glauben sie nicht zu haben. Wir möchten wieder selbst kochen. Das alles macht uns satter und zufriedener.
Die meiste Zeit in meinem Leben machte ich fast alles falsch, was meine Ernährung betrifft. Ich aß kaum frische Produkte, dafür alles, was Zucker enthält und davon auch noch zu viel. Am Ende wog ich 150 Kilogramm. Und selbst als ich die Kurve bekam und die Pfunde purzelten, ernährte ich mich immer noch nicht gesund. Gesünder, ja. Aber nicht gesund genug, um nicht ständig zu befürchten, bald wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen. Erst seitdem ich den Spaß an gesunder Ernährung fand, zähle ich keine Kalorien mehr und habe erstmals das Gefühl, mein Gewicht im Griff zu haben.
Doch gesunde Ernährung ist für jeden. Nicht nur für Menschen, die mit ihrem Gewicht unzufrieden sind. Wer schlank ist, ernährt sich nicht automatisch gesund. Vielleicht essen sie zu viele Fertiggerichte, zu viel Fleisch, trinken zu viel Alkohol oder rauchen zu viel Nikotin. Das alles sind Dinge, die wir unseren Körpern gar nicht oder nur in Maßen zuführen sollten.
2. Bewegung
Auch Bewegung wird durch unsere moderne Gesellschaft nicht gerade unterstützt. Im Gegenteil: Sie erfindet alles, um uns zu entlasten: Fahrstühle, Fernbedienungen, Schuhanzieher, Smartphones, Online Shopping, Home Office. Wenn ich nicht möchte, muss ich das Haus für Wochen nicht verlassen.
In modernen Jobs müssen wir uns kaum noch bewegen. Das gilt vor allem für die Generation Internet – zu der auch wir beide gehören. Wir arbeiten am Computer und stehen nur mal auf, um uns einen Kaffee zu machen. Um unsere Grundbedürfnisse des Lebens zu befriedigen, müssen wir schon lange keinen körperlichen Aufwand mehr betreiben. Dieses bequeme Leben haben wir (oder ältere Generationen) uns erarbeitet. Aber einen Nebeneffekt haben wir nicht bedacht: Der Mensch geht immer den Weg des geringsten Widerstandes und Bewegung ist ein wirklich großer Widerstand.
Dabei ist Bewegung wichtig. Unsere Körper sind komplexe Wunder der Natur. Sie wollen und müssen bewegt werden, und zwar nicht nur von der Haustür bis zum Auto. Ohne regelmäßige Verwendung unseres Körpers schwinden Kondition, Kraft und Beweglichkeit. Sie später zurückzugewinnen ist schwerer als sie zu erhalten. Von drohendem Übergewicht will ich gar nicht erst anfangen.
Viele Menschen haben eine negative Einstellung zum Sport. Nicht von ungefähr fliegt einem der Spruch „Sport ist Mord“ seit Jahrzehnten um die Ohren. Dabei macht Sport glücklich. Schon während der Bewegung entstehen Glücksgefühle, und auch langfristig macht uns Sport zufriedener. Allerdings kommt uns das Glück nicht auf dem Sofa zugeflogen. Wir müssen etwas dafür tun.
Wir werden dir hier zeigen, wie du die Widerstände mit sportlichen Healthy Habits überwindest. Du kannst dich an Bewegung gewöhnen und dabei auch noch Spaß haben. Es muss nichts sein, das du mit Widerwillen machst.
3. Gefühle
Bis hierhin war dir vermutlich einiges bekannt. Wir sollten uns gesund ernähren und unsere Körper bewegen. Okay. Doch das ist nur die halbe Miete. Immerhin! Aber mit halben Sachen geben wir uns nicht zufrieden. Wir wollen auch ein gesundes Seelenleben.
Es ist heute schwerer denn je, auf unsere Gefühle zu achten. Wir leben in einer schnellen Gesellschaft mit zu vielen Optionen, die wir versuchen in 24 Stunden unterzubringen. Da bleibt wenig Zeit, um in uns hinein zu hören. Und ehe wir wissen was uns getroffen hat, leiden wir unter einem geringen Selbstwertgefühl, Stress oder Einsamkeit. Das sind Symptome eines ungesunden Lebensstils. Sie sind die Symptome unserer Zeit.
Mit bewusstem Verhalten können wir vorsorgen oder uns an den Haaren aus dem Sumpf ziehen, wenn wir schon nicht mehr gesund sind. So wie wir unseren Körper gesund ernähren und bewegen können, haben wir auch die Möglichkeit, unsere Seele zu streicheln.
Dafür bedarf es mehr Achtsamkeit in unserem Leben und Zeit, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Gefühle kommen nicht von irgendwoher. Sie kommen nicht von äußeren Umständen oder anderen Menschen. Gefühle kommen vom Denken. Wie wir uns fühlen hängt davon ab, wie wir eine Situation bewerten.
Ein gutes Selbstwertgefühl kann mir niemand geben. Es ist der eigene Glaube daran, glücklich leben zu können und dies wert zu sein. Auch Stress entsteht nicht dadurch, dass wir zu viel zu tun hätten. Entscheidend ist, was wir in unserem Kopf daraus machen. Es ist ein Anzeichen von Kontrollverlust über eine Situation. Oder Einsamkeit: Auch dieses Gefühl entsteht in unseren Gedanken. Wer allein ist, muss sich nicht automatisch einsam fühlen. Es sei denn, man bewertet es so.
Wir möchten dich darin unterstützen, emotional gesund zu leben. Es gibt eine Reihe von Healthy Habits, die dir dabei helfen werden.
4. Wachstum
Lernen steht im Leben mancher Erwachsener nicht mehr hoch im Kurs. In der Schule lernten wir viel, im Studium oder in der Ausbildung haben wir auch noch mal etwas gelernt, und dann ist für die meisten Schluss. Vielleicht nicht ganz zufällig sagt man über einen Azubi am Ende der Ausbildung, er habe ausgelernt. So als gäbe es nun nichts mehr zu lernen.
Du siehst das glücklicherweise anders, sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen. Und auch wir sehen das anders. Schließlich ist Lernen eine der wesentlichen Grundlagen von Glück und Gesundheit. Es macht uns glücklich, heute etwas zu können, das wir gestern noch nicht konnten. Und weil unser Gehirn gleich wieder neue Ziele definiert, wollen wir auch morgen weiter wachsen, für das nächste Glücksgefühl.
Ich finde es erstaunlich, was wir unserem Gehirn beibringen können. Wenn wir ihm regelmäßig kleine oder große Herausforderungen stellen, können wir uns selbst dabei zusehen, wie wir über uns hinauswachsen. Mit jedem Stück Wachstum erweitern wir unsere Kapazität für Erfolge im Leben.
Wer seinen Geist fördern will, muss zunächst daran glauben, dass das möglich ist. Intuitiv mag dem jeder zustimmen, dennoch glauben die meisten Menschen, in ihren Möglichkeiten eingeschränkt zu sein. Dieser Glaube selbst ist es jedoch, der sie einschränkt. Wer hingegen davon ausgeht, alles erlernen zu können, was man zu einem gesunden Leben braucht, der wird das auch schaffen. Für den ist Wachstum möglich.
Fazit
Das sind die vier Säulen eines gesunden Lebensstils. Wie du sie in deinen Alltag integrierst, darum geht es in diesem Blog. Wenn wir unserem Körper, unserer Seele und unserem Geist jeden Tag etwas Gutes tun, leben wir gesund. Am Anfang mag das überwältigend wirken. So als könne man es nie in einem Alltag unterbringen, der kaum Zeit für uns selbst vorsieht. Doch Healthy Habits können wir uns in kleinen Schritten angewöhnen: Ein Glas Wasser trinken, einmal die Treppe nehmen anstatt den Fahrstuhl, drei Minuten bewusste Entspannung und ein paar Seiten in einem Buch lesen.
Das sind vier kleine Dinge, die du heute bewusst für dich tun kannst. Für viele Menschen bedeuten sie bereits, heute ein bisschen gesünder zu leben als sie es noch gestern getan haben. Schon bald verselbständigen sich diese neuen Gewohnheiten und du bist bereit für mehr. Für ein gesünderes Leben.
Hallo Patrick,
danke für diesen Beitrag! Schön, dass Du einfach auf den Punkt bringst, was das Leben wirklich besser macht. Dass es eben nicht Konsum oder externe Faktoren sind, sondern es aus uns selbst herauskommen muss!
Mein Mann und ich sind vor einem Jahr selbst aus der Gesellschaft ausgebrochen, haben alles gekündigt und sind durch Asien gereist. Dort haben wir so viel gelernt und versuchen, dies in Deutschland umzusetzen – aber es ist oft schwerer als gedacht. Gerade mit den Werten hier stoßen wir oft zusammen, da sie leider viel zu selten auf die oben beschriebenen Punkte abzielen. Wir haben das Gefühl, es geht öfter um materiellen Reichtum, als um seelischen.
Ich wünsche Euch, dass Ihr viele Leser mit Euren spannenden Berichten begeistern könnt!
Hallo Anke,
ich kann gut verstehen, dass die Werte in eurem Umfeld nicht mehr mit denen übereinstimmen, die ihr von eurer Reise mitgebracht habt. So eine Weltreise verändert ja doch einiges. Ich hoffe, dass ihr das nicht wieder alles verlernt, sondern euch viel beibehaltet. Vielleicht könnt ihr so auch an andere etwas von euren Erfahrungen und Werten weitergeben. So, wie wir es auch hier versuchen.
Beste Grüße,
Patrick
danke
Guten Tag
Wir haben uns gerade Ihren Beitrag durchgelesen, da wir momentan unsere Abschlussarbeit mit einem Selbstexperiment durchführen. Diese betrifft auch das Thema Gesundheit. Uns würde es interessieren, woher Sie diese Informationen haben und ob sie einige Quellen diesbezüglich uns schicken könnten.
Freundliche Grüsse
Rafael Mayer