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Vor einigen Monaten schrieb uns ein Leser, dass er sich in vielen unserer Texte wiedererkenne und begeistert sei, dass wir auch aus Leipzig stammen. Er bat um ein Treffen und da er sympathisch wirkte, willigte ich ein. Schließlich lerne ich gerne Menschen kennen, mit denen mich einiges verbindet.
Kurz darauf trafen wir uns in einem Café. Schon nach wenigen Minuten bereute ich meine Zusage, denn das Gespräch verlief ganz anders, als ich es erwartet hatte. Anstatt sich für mich und unsere Gemeinsamkeiten zu interessieren, sprach er pausenlos von sich selbst. Er muss mir seine ganze Lebensgeschichte erzählt haben. Nur erinnern kann ich mich an diese nicht, denn je länger er redete, desto weniger interessierte mich, was er sagte. Bald fütterte ich ihn nur noch mit ein paar Fragen, um die Zeit herumzukriegen.
Von mir erfuhr er an jenem Nachmittag nichts, da er lediglich eine Frage stellte und ich nicht die Lust aufbrachte, ungefragt etwas von mir zu erzählen. Fasziniert und irritiert ging ich nach Hause. Bis heute verstehe ich nicht, warum er sich mit mir treffen wollte.
Ähnlich erging es mir vor ein paar Wochen bei einem Date. Wir hatten uns über eine Partnersuche kennengelernt. Schon als wir uns schrieben, war es schwer ein Gespräch am Laufen zu halten. Dennoch trafen wir uns zeitnah zum Frühstück. Auch diese Unterhaltung verlief sehr einseitig. Sie beantwortete jede meiner Fragen – teils knapp, teils ausführlich. Nur mich fragte sie in den ersten anderthalb Stunden nichts. Keine einzige Frage. Bei einem Date! Zum Ende hin ließ sie sich dazu hinreißen, hier und da eine Gegenfrage zu stellen, doch da war das Date längst gelaufen.
Für mich ist es völlig normal, in einem Gespräch weniger zu reden als mein Gesprächspartner. Das liegt in meiner Natur als introvertierter Mensch. Deshalb fühle ich mich sogar wohler dabei, etwas mehr zuzuhören, als zu reden. Allerdings hat meine Lust zuzuhören ihre Grenzen. Wenn mein Gesprächspartner nur von sich selbst erzählt und nichts über mich wissen möchte, verliere ich mein Interesse an ihm. Ich werde müde, schweife in Gedanken zunehmend ab und kann mir nichts merken.
Ich weiß, dass es nicht nur an mir liegt. Ich habe dieses Phänomen mit Freunden besprochen, die alle solche Menschen kennen. Menschen, die einfach keine Fragen stellen – auch, wenn man sich schon lange kennt. Ich kann nur darüber spekulieren, warum sie sich so verhalten. Vielleicht glauben sie interessanter zu wirken, wenn sie aus ihrem Leben erzählen, vielleicht finden sie sich selbst spannend, vielleicht hört ihnen sonst niemand zu, vielleicht trauen sie sich nicht, vielleicht sind sie aber auch einfach unaufmerksam. Ich würde es gern wissen, denn möglicherweise ist alles nur ein großes Missverständnis.
Ein gutes Gespräch ist ein Geben und Nehmen. Jeder sollte etwas von sich erzählen, aber auch dem anderen Raum geben und dann interessiert nachfragen. Nur so kann man sich einander annähern. Wenn ich mich für jemanden interessiere, wird derjenige mich automatisch mehr mögen. Das ist menschlich. Auf diese Weise entstehen gute Beziehungen – egal, ob freundschaftlich, romantisch oder beruflich.
Falls du zu jenen Menschen gehörst, die wenige Fragen stellen, und du dich das nächste Mal dabei erwischst, wie du einen sympathischen Menschen mit endlosen Monologen belagerst, halte inne und signalisiere dein Interesse, indem du eine Frage stellst. Lass die Antwort kurz auf dich wirken und frage tiefer nach. Es wird sich auszahlen.
Mehr dazu: Wie du richtig zuhörst und weise wir(k)st.
Foto: Zwei Männer unterhalten sich von Shutterstock
Hallo! Schon seit Längerem stille Leserin, jetzt muss ich aber etwas schreiben :) Ich muss sagen, dass ich fast grinsen musste, weil ich mich in dem Artikel so wiedererkannt habe! Ich denke mir dann oft, dass die Leute sonst nicht so richtig einen zum Quatschen haben, und ein Ohr gerade brauchen. Wenn man es als Kompliment für seine Gesprächsführung sieht und die einseitigen Monologe als entgegengebrachtes Vertrauen, lässt es sich besser aushalten, finde ich.
Und jetzt, da ich einmal schreibe, gleich ein großes Kompliment an euren tollen Blog!
Hallo Alice,
vielen Dank für deinen ersten Kommentar! Freut mich, dass du dich in dem Text wiedererkennst :-)
Bis bald
Patrick
Hallo Patrick,
wenn ich so etwas erlebe, dann fühle ich mich teilweise richtig meiner Zeit bestohlen …. und ja, ich glaube, die meisten brauchen einfach Aufmerksamkeit und Du hast wahrscheinlich diese Eigenschaft. Ein guter Zuhörer zu sein. Eine gewisse Gesprächskultur will gelernt sein. Das eine ist „ERZÄHLEN“ und das andere ist „MITEINANDER REDEN“ Manchmal ziehe ich dann das „Nicht-Treffen“ vor – weil Alleinsein in solchen Fällen bereichernder sein kann. Ich finde gut, dass Du das thematisierst. Danke dafür. Lg Sandra
Genau das ist mir gestern Abend auch passiert – und das mit einer langjährigen Freundin :( Solche Treffen langweilen mich zu tode und über kurz oder lang lasse ich solche „Freundschaften“ einschlafen.
Hallo Patrick,
ich schreibe normerweise auch nie selbst in Blogs, aber der Artikel trifft mal wieder den Nagel auf den Kopf :-) Gerade in letzter Zeit habe ich auch ein paar solcher Situationen erlebt. Im Gegensatz zu früher fällt es mir heute allerdings leichter, diese Art von Freundschaft, Bekanntschaft oder Date loszulassen bzw. aufzugeben, und mich mit Menschen zu umgeben, die sich wirklich für mich interessieren. Und mir fällt es leichter, dieses Verhalten zu verzeihen. Nach meiner Erfahrung liegen die Gründe selten an einem selbst bzw. an einem grundsätzlichen Desinteresse, sondern daran, dass der Gesprächspartner (aufgrund von Problemen und Baustellen) so sehr mit sich selbst beschäftigt ist, dass einfach kein Platz für andere Gedanken oder Menschen ist. Oft ist es auch eine gewisse Unsicherheit und / oder der Wunsch, jemand anderem besonders zu gefallen, indem man möglichst viel (positives) über sich berichtet. Vielleicht fand dein Date dich einfach nur Total Toll ;-)
In jedem Fall wieder mal ein super Artikel, um sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Danke dafür.
LG Silke
Hallo Silke,
ich glaube, mein Date und ich fanden uns gegenseitig nicht so toll ;-)
Es kann schon sein, dass manche Menschen tatsächlich so sehr mit sich selbst beschäftigt sind – aufgrund von Arbeit, Hobbys, Partnerschaft, Kinder etc. – dass keine Zeit für wahres Interesse an anderen bleibt. Vielleicht ist das eine mögliche Antwort.
Viele Grüße und viel Erfolg beim Loslassen mancher Bekanntschaften :-)
Patrick
Ja, komisch, diese Menschen. Für mich ist naheliegendtse Erklärung immer Desinteresse. Letzte Woche habe ich Zeit mit einem fast fremden Mann verbracht, viel Zeit, mehrere Tage. Und er hat es nur auf eine einzige Frage geschafft: Ob ich Geschwister habe. Noch dazu fing er jedes Mal, wenn ich gerade tief Luft holte um wenigstens eingeninitiativ etwas zu erzählen, mit dem nächsten Monolog an. Das hat mich irgendwann regelrecht aggressiv gemacht, sodass ich das Thema angesprochen habe. Die Antwort war schier unglaublich, weil sie mir wohl raffiniert den Wind aus den Segeln nehmen sollte: „Ich rede aber nur so viel, wenn ich mich bei Menschen wohl fühle – also darfst du dich geehrt fühlen. Meine Monologe sind ein gutes Zeichen“. Auf dass ich besser verzichte :-)
Hallo Lisa,
für den Mann wäre es vielleicht besser gewesen, zu erkennen, dass du dich in der Situation unwohl fühlst und es auf Dauer auch nichts nutzt, wenn nur er sich wohl fühlt ;-) Ich kann verstehen, dass du darauf besser verzichtest.
Viele Grüße
Patrick
Das ist ein sehr interessantes Thema, schön, dass du es aufgegriffen hast.
Mir und meinem Partner haben nach einem Abend mit einer langjährigen Freundin und ihrem Mann die Ohren gesurrt vor lauter belangloser Geschichten und dem Geläster über Dritte. Sie aber haben wirklich nicht eine einzige Frage gestellt. Tendenz war natürlich schon länger so, aber diesmal war es einfach furchtbar! Für mich ist das ein eindeutiges Zeichen, dass an der Freundschaft/dem anderen eigentlich kein Interesse besteht. Blöd sich das einzugestehen, aber hilft ja nichts. ;-) Habe lange gehadert, aber inzwischen bin ich überzeugt, dass es besser ist die Freunschaft einschlafen zu lassen. Solche Treffen rauben so viel Energie, sind Zeitverschwendung und machen irgendwie traurig. Es anzusprechen wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Aber mir fällt es schwer, Kritik so offen zu äußern und ihr noch viel viel schwerer diese anzunehmen. Wenn ich allein dran denke, wie viele Menschen an diesem Abend durch den Dreck gezogen wurden, angefangen bei ihrer Schwester, über die Eltern bis hin zu gemeinsamen Freunden… Komischerweise sind natürlich immer die anderen Schuld an allen Differenzen und Streitigkeiten. Das zeigt zusätzlich, dass man sich selbst zu wichtig nimmt, viel zu sehr von sich überzeugt ist und das eigene Verhalten nie reflektiert.
Wenn man auf solche Erfahrungen verzichtet, hat man den ein oder anderen Abend Zeit um alleine vorm PC zu sitzen und eure interessanten Texte zu lesen. :-)
Schönen Abend und liebe Grüße…
Hallo Susanne,
auch wenn ich nicht in jedem Fall bereit wäre, eine Freundschaft einschlafen zu lassen – in deinem Fall würde ich wohl genauso handeln. Wenn dir durch ein gemeinsamer Abend so viel Energie entzogen wird, ist das schon mal ein ganz schlechtes Zeichen und Dauerlästern über andere natürlich auch. Da weiß ich dann schon, dass beim nächsten Mal ich das „Opfer“ sein werde. Macht keinen Spaß. Dann lieber unsere Texte lesen, genau ;-)
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick und auch ein Hallo an alle bisherigen Kommentatoren!
Als ich eben den Artikel las, habe auch ich mich wiedererkannt! Aber nicht so, wie die meisten der anderen Kommentatoren. Bei mir ist es genau umgekehrt: andere haben keine Probleme damit, Interesse an mir zu zeigen und ICH tue mich so verdammt schwer damit, Fragen zu stellen! Dass ein anderer (mein) Interesse nicht wahrnimmt, heißt ja nicht zwangsläufig, dass es nicht vorhanden ist!?
Ihr alle die ihr euch (scheinbar) so sehr für euren Gesprächspartner interessiert – wieso verurteilt ihr so schnell und fragt nicht, warum der andere so wenige oder auch gar keine Fragen stellt??? Silke, vielen Dank, dass (wenigstens) du dir darüber Gedanken machst!
Nun, da ich mir über mein scheinbares Desinteresse an anderen Menschen durchaus schon des längeren bewusst bin, ist Patricks Artikel mal wieder Anlass über mein Problem nachzudenken. Wenn ich mir aus der Sicht eines anderen meine ersten Sätze durchlese, könnte man auf den Gedanken kommen, dass dieser jemand nicht genug Aufmerksamkeit, Interesse von anderen bekommen kann.
Vielleicht lenken all die Fragen meiner Gesprächspartner aber auch den Fokus zu sehr auf mich selbst, dass ich im Kopf nicht umschalten kann, um die Dinge an die Oberfläche zu holen, die ich mein Gegenüber gern fragen möchte. Oft fehlt es einfach an einer Gesprächspause, einem Moment der Stille, so dass ich im mich gehen kann. Und mit solchen Gesprächspausen können nicht viele Menschen gut umgehen.
Was ich grundsätzlich in unserer Gesellschaft beobachte ist, dass man oft sehr schnell andere Menschen für dieses oder jenes verurteilt, ohne darüber nachzudenken, welche Erfahrungen der andere gemacht hat, auf dessen Basis dieses Verhalten entstanden ist. Das wäre aus meiner Sicht dann echtes, wahres Interesse!?
Sonnige Grüße an alle, Beate
Hallo Beate,
mich interessiert es schon, warum manche Menschen keine Fragen stellen bzw. kein Interesse signalisieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gar kein Interesse an mir haben oder mich nicht mögen. Warum sollten sie sich sonst mit mir treffen wollen? Das Phänomen tritt ja nicht nur beim ersten Treffen auf, sondern teilweise bei Menschen, die ich jahrelang kenne. Allerdings gehe ich mit der Zeit zunehmend auf Abstand, da es mir zu anstrengend ist.
Es wird schon Gründe geben, warum manch einer nichts fragt, so wie auch du offenbar Gründe hast, wie fehlende Gesprächspausen. Dazu möchte ich dir einen Hinweis geben: Wenn jemand mir ohne Punkt und Komma von sich erzählt, halte ich das Gespräch manchmal mit weiteren Fragen am Laufen, um selbst nichts gefragt zu werden. Warum? Weil jemand nach einem langen Monolog (aus meiner Erfahrung) keine sinnvollen Fragen stellt. Da kommt mit Sicherheit etwas wie: „Und bei dir so?“ oder „Jetzt erzähl du mal was!“. Was soll er/sie auch fragen? Es gibt ja keine Anhaltspunkte aus dem bisherigen Gesprächsverlauf. Mit solchen Fragen kann ich aber nichts anfangen. Ich stammele dann herum und Sekunden später geht der Monolog des anderen weiter.
Egal, wer daran nun Schuld trägt, klar ist, dass so kein gutes Gespräch entsteht und dass es vielleicht kein nächstes geben wird. Daher würde ich empfehlen, nicht erst eine Stunde zu reden, sondern von Anfang an Fragen zu stellen und weiter nachzufragen, ohne immer gleich wieder etwas von sich selbst zu erzählen.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
Vielen Dank für deine Gedanken. Ich verfolge dich schon seit deiner vielen Reisen und lese eure Artikel sehr gerne.
Mir geht es leider selbst oft so, dass ich viel rede. Manchmal entschuldige ich mich bei meinen Freunden deswegen sogar, aber die winken immer ab und finden es angeblich o.k.. mich ärgert es im Nachhinein dann aber doch sehr, dass ich so viel erzähl und wenig frage. Es ist also nicht immer böse gemeint. Wahrscheinlich handelt es sich einfach um Unaufmerksamkeit. :-( Wie kann ich denn in der Situation besser auf andere eingehen? Ich habe immer Angst, dass ich andere mit zu vielen Fragen am Ende auf die Nerven gehe, dass sie sich eventuell ausgefragt fühlen. ….Vielleicht liegt es auch an unsrer Gesellschaft, da wir dazu erzogen werden, etwas Einzigartiges zu sein und über alle Gefühle reden zu müssen. Hmmm.
Liebe Grüße Evi
Hallo Evi,
es ist wahrscheinlicher, dass du jemandem mit zu vielen Informationen über dich selbst nervst als mit Fragen. Grundsätzlich erzählt doch jeder gern etwas von sich selbst. Das gilt auch für die stilleren Menschen, für die es okay ist, weniger zu erzählen. Die musst du im Zweifel nur mehr locken. Ich erzähle z. B. nichts, wenn man mich nichts fragt. Je mehr Fragen und interessierte Nachfragen man mir stellt, desto mehr rede ich. Man muss es so ein bisschen aus mir herausholen. Ich muss das Interesse meines Gesprächspartners spüren.
Wenn jemand wirklich von deinen Fragen genervt ist, wirst du es vermutlich daran spüren, dass die Antworten zunehmend einsilbiger werden oder dein Gegenüber das Gespräch auf andere Themen lenkt.
Viele Grüße
Patrick
Hey Patrick, Hey Kommentatoren,
erstmal danke für den sehr offenen Artikel! Wenn ich mich zu einem Kommentar hinreißen lasse, hat er definitiv einen Nerv bei mir getroffen. :-)
Ich würde gerne zwischen Menschen unterscheiden, die einfach keine Fragen stellen (wie Patricks Date) und Menschen, die pausenlos über sich reden und deshalb keine Fragen stellen (Patricks Treffen mit dem Typ).
Mir ist es definitiv lieber anderen zuzuhören und nicht von mir selbst zu erzählen. Obwohl mich Dauermonologe irgendwann auch langweilen.
Trotzdem habe ich mich selbst tatsächlich schon häufiger gefragt, warum ich anderen keine oder nur selten Fragen stelle.
Da wäre meine Frage an dich, Patrick, was Du gerne gefragt werden würdest. Was soll dein Date an dir interessieren?
Ich möchte im Gespräch gerne einen gemeinsamen Nenner finden, etwas das mich und meinen Gesprächspartner berührt, über langweilige Faktenfragen wie zum Beispiel nach der Geschwisterzahl komme ich da eher schwer hin und frage deshalb auch nicht danach. Wenn ich frage wie es dir heute geht oder was dich gerade beschäftigt beantwortest Du es vielleicht nur knapp, weil dir noch das nötige Vertrauen für mehr Offenheit fehlt. Also Sackgasse, obwohl mich das ehrlich interessieren würde.
Ich glaube ich möchte auch noch zwischen Gesprächen mit Freunden/Bekannten und Fremden unterscheiden. :-)
Und ich werde jetzt erstmal noch ein wenig über das Thema grübeln, danke an alle für den Denkanstoß. :-)
LG Meli
Hallo Meli,
auch wenn ich keinen Small Talk mag, habe ich mittlerweile akzeptiert, dass er nützlich ist, um in ein Gespräch zu kommen. Natürlich würde ich bei der Frage, wie es mir geht, nicht gleich die volle Wahrheit sagen. Das mache ich nicht mal gegenüber Freunden. Ich brauche immer etwas Zeit, um warm zu werden. Manchmal komme ich zu den interessanteren Themen erst nach ein paar Stunden.
Bei ganz neuen Menschen muss man dann eben erstmal durch die Fragen nach Geschwistern o. ä. durch. Klar, ist es nicht so interessant, dass jemand einen Bruder hat, der 27 Jahre alt ist und in Hamburg wohnt. Aber wenn man noch ein, zwei tiefere Fragen stellt, verbirgt sich dahinter vermutlich etwas Interessantes. Irgendwann stößt man auf Gemeinsamkeiten und kann über diese sprechen.
Doch manche Menschen stellen trotz großer Gemeinsamkeiten keinerlei Fragen. Neulich war ich auf einer Party und unterhielt mich mit einer Frau. Wir beide sind Fußball-Fans und sie kam gerade aus der Toskana zurück (wo ich vor einem Jahr war). Sie hat über beides begeistert erzählt. Ich hab zu beidem immer mal wieder ungefragt was beigesteuert (das mache ich selten) – aber ich hab nicht eine Frage zurück bekommen, dabei wäre das in diesem Fall so leicht gewesen. Das finde ich faszinierend :-)
Viele Grüße
Patrick
Hey Patrick,
also halten wir mal fest, dass Du das Bedürfnis hast im Gespräch vom Gegenüber wahrgenommen und gehört zu werden. Dadurch kannst Du eine tiefere Verbindung mit der anderen Person herstellen und das ist dein eigentliches Ziel. Korrigiere mich, wenn ich damit falsch liege.
Du machst dir doch aber selbst das Leben schwer, wenn Du mit der Erwartungshaltung in Gespräche gehst, dass die andere Person auch das Bedürfnis hat eine Verbindung zu dir zu finden. Und damit auch abhängig von deren „korrektem“ Gesprächsverhalten.
Ich finde Gespräche auch am bereicherndsten, wenn sie von gegenseitigem Interesse geprägt sind. Kommunikation geht aber viel öfter schief, als dass sie funktioniert. Mir ist die Lösung zu einfach, dass die Leute im richtigen Moment die richtigen Fragen stellen sollen… Auch wenn es vermeintlich offensichtlich ist. Die wenigsten Menschen sind in der Lage ein Gespräch zu „führen“. Sie verlieren sich in ihrem eigenen Geplapper oder hoffen, dass der andere die Gesprächsthemen lenkt. Von daher finde ich die vorgeschlagene Meta-Kommunikation von Robert gar nicht schlecht, die wenigsten reflektieren wahrscheinlich ihr eigenes Kommunikationsverhalten.
Querulanten-Grüße
Meli
Hallo Meli,
ich glaube, wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner und das ist völlig in Ordnung. Vielleicht wollen wir verschiedene Dinge von Gesprächen und Beziehungen. Nicht alle Menschen sind kompatibel miteinander :-)
Viele Grüße
Patrick
hallo!
ich denke es gibt Momente wo das in Ordnung ist. wenn jemand gerade von der Weltreise zurückkommt und es nur so aus ihm raussprudelt, oder wenn ein Freund gerade einen Schicksalsschlag hinnehmen musste.
MMN geht es dabei aber nicht nur um fragen. wenn man irgendwie in einem Flow ist, dann ergeben sich gute Gespräche ohne fragen. man kann ja auch mal ne Pause lassen damit der andere seine Sichtweise beitragen kann. Menschen, die extra gefragt werden müssen, find ich manchmal etwas schwierig, ehrlich gesagt.
ansonsten finde ich es gut, das einfach anzusprechen. das ist zwar nicht ganz leicht aber total spannend. es gibt dem anderen auch die Chance darüber nachzudenken was hier gerade passiert. das Tonband, das der andere abspult wird plötzlich total unterbrochen und es kann etwas Neues entstehen. nämlich ein echter Dialog. idealerweise einer bei dem man während des zuhörens nicht nur daran denkt was man als nächstes sagen soll. also so ein Statement wie „du, ich hab das Gefühl das ist ein Monolog und kein Gespräch. wenn ich nicht da wäre, würde es wenig Unterschied machen“ (oder ein wenig diplomatischer – je nach Typ halt) kann Wunder wirken.
Hallo Robert,
ich glaube auch, dass Ehrlichkeit hier weiterhelfen könnte. Aber damit zwingst du mir als Zuhörer einen Konflikt auf, den ich gar nicht haben will. Auch nicht schön :)
Viele Grüße
Patrick
Schöner Artikel. Danke!
Abgefahren ist auch, wenn das Gegenüber zwar hin und wieder Fragen stellt, aber die Antwort gar nicht abwartet oder das Gespräch sofort wieder mit eigenen Themen und Geschichten „bereichert“. Da werde ich dann auch immer stiller, weil ich merke, dass die Fragen nur Pro Forma gestellt worden und eine (ausführlichere) Antwort gar nicht gewünscht ist.
Da kann ich dann ganz schnelle ganz still und wortkarg werden. Das war’s dann mit dem Gespräch. Und meistens merken die anderen es noch nicht mal.
Ich habe auch keine Lust, mir immer wieder mit „Lass mich doch mal ausreden.“ oder „Ich möchte auch mal was erzählen.“ das Wort zu erkämpfen.
Nee, wirklich anstrengend sowas.
Guter Artikel und mich nervt das auch regelmäßig. Habe länger überlegt zu posten, weil ich das Thema nicht so einfach finde.
Irgendwo habe ich gelesen, dass jeder Mensch in seinem Leben die Hauptrolle spielt und man sich daher damit abfinden müsse, dass andere kaum Interesse an dem Leben anderer hätten. Ich finde das irgendwie unschön. Wenn jeder nur an sich Interesse hat, wie sieht dann soziale Interaktion aus? Das erinnert mich an den Ausspruch „Wenn jeder an sich denkt, dann ist an alle gedacht.“
Personen die pausenlos nur von sich erzählen versuche ich inzwischen zu meiden. Ein ehemals sehr guter Freund hat eine sehr schwere Zeit hinter sich. Während dieser stand ich ihm immer zur Seite und für mich war es klar, dass diese Zeit primär von seiner Geschichte geprägt sein würde. Nun ist die Thematik abgeschlossen, aber es dreht sich weiterhin nun alles um ihn.
Es ist anstrengend immer nur seinen Gedanken zu folgen und selbst wenn er etwas fragen sollte, dann hat er die Thematik schnell wieder vergessen. Ich erzähle, dass ich ein neues Auto habe und eine Woche später fragt er mich auf dem Parkplatz, ob oder seit wann ich ein neues Auto hätte.
Ich möchte mit solchen Leuten eigentlich keinen längeren Kontakt mehr haben. Aber das würde wohl bedeuten komplett zurückgezogen zu leben, was auch nicht so toll sein würde.
Hallo Patrick,
ich würde auch unterscheiden zwischen Menschen, die wirklich kein Interesse am Gegenüber haben und mit Freude nur von sich erzählen, und Menschen, die merken, dass man selbst ungern einfach so etwas von sich erzählt und die darauf damit reagieren, dass sie die Führung des Gesprächs in ihre Hand nehmen und teilweise bewusst nichts fragen oder z. B. wirklich private Fragen ausklammern. Ich gehöre zur Sorte der Nicht-gern-Erzähler und erlebe dieses Grundprinzip immer wieder mal in verschiedenen Ausprägungen. Je nach Person erzähle ich dann doch was von mir und das Gespräch wird weniger einseitig, oder ich lasse es lieber – kommt eben auch immer darauf an, wen ich gerade vor mir habe und in welcher Stimmung ich mich gerade befinde.
Viele Grüße
Gina
Ich tu das zuweilen. Es gibt dafür drei Gründe:
1. ich finde jemanden wirklich toll und trau mich nicht, will nicht „neugierig“ wirken. Ich denke, dass mir die Person schon etwas erzählen wird, wenn sie das möchte. Das passiert eher selten und ist auch dem Verhalten der Person „geschuldet“. Es gibt einfach Menschen, die geben einem das Gefühl, sie möchten nichts von sich preisgeben.
2. Vor allem bei Onlinedates – die Person lässt sich alles aus der Nase ziehen. Zu Beginn fragt man, aber es kommen immer nur kurze Antworten. Da ich auf sowas keine Lust habe und so auch kein Gespräch entstehen kann, rede ich dann einfach, ist irgendwie besser als schweigend rumzusitzen. Versuche aber dann das Ganze schnell zu beenden. Ich hatte aber auch schon ein, wo er sich beschwert hat, ich würde ihn gar nix fragen, obwohl er von sich aus eh schon die ganze Zeit von sich erzählt hat.
3. Bei Freunden manchmal: ich hatte schon länger niemanden zum reden und die Wörter müssn raus.
Generell bin ich mir meiner „Fehler“ durchaus bewusst und rede auch einfach gern. Ich habe aber auch festgestellt, dass ich sehr wohl Fragen stellen und zuhören kann, wenn die Chemie einfach stimmt. Dann entsteht ganz automatisch ein toles Gespräch, wie es sein muss.
Hallo,
ein Artikel, der mir aus der Seele spricht…
So oder so ähnlich habe ich es auch schon öfter erlebt und ich bin jedesmal baff!
Hallo,
ein tolles Thema, dass mich in letzter Zeit auch sehr beschäftigt.
Früher haben sich bei mir die Gespräche mit den Freunden eher von selbst ergeben durch die vielen gemeinsamen Unternehmungen, die man machte. Durch Familie und Partnerschaft wird das natürlich weniger und man trifft sich in etwas größeren Abständen. Ich bin dann aber anscheinend die einzige, die sich richtig dafür interessiert, wie es den anderen geht, was sie gemacht haben etc. und freue mich auf deren Neuigkeiten, habe mich auch immer darauf gefreut, von mir und meinen Neuigkeiten zu erzählen….und da wären wir am Punkt.
Meine Art, mit guten Freunden zu kommunizieren, ist eine Vorfreude auf den gemeinsamen Abend, schön dich mal wieder zu sehen, wie geht’s bei dir, wie wars im Urlaub, was hast du gemacht, blablabla. Umgekehrt erwarte ich dieselbe Vorfreude auf mich und dasselbe Interesse an meinem Leben. Doch genau hier ist das Problem…die Dauer-Sender fragen nicht nach anderen, die sind mit sich selbst so beschäftigt, dass sie problemlos einen ganzen Abend über sich selbst reden können. Und das sind immer die gleichen Leute. Redet man einfach mal drauf los über sich, wird das Gespräch so bald es geht wieder umgelenkt oder man wird unterbrochen. Das langweilt mich derart, dass ich mich dann lieber zurückziehe und den ganzen Abend den Dauer-Sendern überlasse, wenn es sein muss.
Es ist in Ordnung, wenn ich nicht viel neues zu erzählen habe und ein anderer gerade ganz viel, dann rede ich gerne nur über das Leben der anderen. Aber habe ich in dem Moment das Interesse an mir auf ewig verwirkt?
Oder haben wir einfach unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man Interesse bekunden sollte? Ich persönlich erzähle sehr gerne was von mir und bin sehr offen, wenn ich ein Interesse dafür spüre. Wenn ich merke, man hört mir nicht richtig zu (Blick aufs Handy, dazwischenreden, keine Fragen dazu stellen etc.) schalte ich sofort in den Kurzform-Modus oder auf AUS. Da ist mir meine Energie zu schade, sie einfach zu verschwenden und ich will niemanden langweilen. Mittlerweile merke ich das sehr schnell.
Ich weiß nur nicht, ob ich da vielleicht eine falsche Erwartungshaltung habe, indem ich von mir und meiner Art auf andere schließe?
Gerade ihr Vielredner, sagt doch mal eure Meinung dazu!
Hallo Patrick,
dein Artikel hat mich enorm angesprochen, denn ich kann es nachvollziehen wie es sich anfühlt, vor einem Gegenüber zu sitzen der begeistert von sich und seinem Leben erzählt und außer Acht lässt, nach deinem Leben oder deinen Visionen zu fragen. Ich bin einfach der Ansicht dass es zu viele Menschen nach meiner Erfahrung gibt, dich sich nicht für die Bedürfnisse, Wünsche, Träume oder Persönlichkeit des anderen interessieren, sondern lediglich ihre Welt sehen, gibt es eine Antwort weshalb das so ist? Es gibt unzählige, eine davon ist, sie scheuen sich davor ihre eigene Persönlichkeit unter die Lupe zu nehmen und sich zu fragen ob ihr Verhalten bei anderen ankommt und ob sie verstanden werden wollen – das ist eine Wahnsinnsarbeit und oft mit Schmerzen verbunden, dennoch machen sich immer mehr Männer und Frauen auf den Weg an ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten, und auf die konzentriere ich mich, vielleicht dient dir mein Kommentar als Anregung. Alles Gute für euren Blog. Dagmar
Danke für diesen Artikel! Da ich Fragen stelle, habe ich mich das schon sooo oft gefragt. ;) Und es interessiert mich auch dringend, warum es Menschen gibt, die nie Fragen stellen und was deren jeweiliger Grund ist.
Mich macht es am meisten traurig, dass es solche Menschen auch in meiner engsten Familie gibt. Meine Vermutung da ist, dass sie keinerlei tiefer gehendes Gespräch zulassen wollen. Deshalb werden keine oder allenfalls Fragen nach dem Wetter gestellt.
Es gibt ja den Spruch „Keine Antwort – kein Interesse“. Ich würde ihn erweitern auf „Keine Frage – kein Interesse“. Danke Patrik für diesen Artikel!
Es gibt so viele, auch durchaus sympathische Menschen, die von sich und ihren Problemen oder Erlebnissen ernsthaft über Stunden erzählen können, ohne eine Gegenfrage. Ich habe das mal bei einer „Freundin“ ausgereizt: Da kam ein über zweistündiges Telefonat zustande, ohne den kleinsten Kommentar von mir. oO
Ich denke gar nicht, dass es bei solchen Menschen zwangsläufig immer daran liegt, dass sie niemanden zum Erzählen hätten oder sich für das Gegenüber nicht interessieren. Ich denke, es gibt auch viele Menschen, die sind so in sich selbst und ihre Gedanken verstrickt, dass sie aus diesem kindlichen Verhalten niemals rausgefunden haben.
Neulich war ich mit meinem Hund und einem Bekannten spazieren und dabei wurden wir von einer Frau angesprochen, die ich sehr offensichtlich sehr schnell abgewimmelt habe. Der Bekannte meinte neckisch, wie unhöflich ich sei, da sie doch gerade etwas erzählen wollte. Ich wusste für mich, dass sie 10 Minuten von ihrem Hund erzählt und sich dann verabschiedet hätte. Ich nehme das solchen Menschen nicht übel, aber habe das Recht, meine wertvolle Zeit anders zu verbringen.
Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Es steht jedem zu, Grenzen zu setzen. Leider hat es sich in den Köpfen festgesetzt, dass jede Form von Nein unhöflich und falsch ist. Dabei kann die Person ja keinen Anspruch darauf erheben, dass du dir alles von ihr anhörst.
Ich erlebe das leider auch immer wieder und bin dann nach so manchen „Gesprächen“ ordentlich erschöpft. Für mich ist es also immer noch eine Aufgabe, öfter mal Grenzen zu setzen und auf Distanz zu gehen.
Viele Grüße
Jasmin
Hallo Patrick,
Ich bin eben auf deinen Kommentar gestoßen, da ich selbst eine Person bin, die nie Fragen stellt. Ich möchte mal aus meiner Sicht was dazusteuern. Ich treffe jetzt zunehmend Menschen, mit denen die Kommunikation für mich recht schwierig ist. Aus meinem bisherigen Umfeld kannte ich fließende Gespräche nur so, dass Fragen gar nicht erst gestellt werden müssen. A erzählt etwas, B fällt etwas dazu ein und erzählt etwas, A reagiert wiederum auf B und so geht das ganze dann weiter. Das ist für mich ein entspanntes und spannendes Gesprächsformat. Wenn ich jedoch auf Menschen treffe, die nur Fragen stellen, habe ich das Gefühl, dass diese nichts über sich selbst erzählen wollen. Für mich ist das selbstverständlich, dass Menschen nicht gefragt werden müssen, denn Fragen können oft unangenehm sein, man kann mit ihnen ins Fettnäpfen treten und deswegen vermeide ich sie. Das ist wahrscheinlich eine Frage, wie man sozialisiert wurde. In meinem Umfeld war einfach nie gern gesehen, wenn eine Person zu neugierig war. Menschen, die anders sozialisiert wurde zeigen mit Fragen ihr Interesse. Dafür zeige ich mein Interesse dadurch, dass ich mir gut merke, was andere Personen mir erzählen. Es muss nicht immer etwas mit Arroganz zu tun haben.
Hallo Patrick,
Ich gehöre auch zu den Menschen, die nicht gerne Fragen stellen. Ich habe mich besonders über Melissa, Roberts und Marias Kommentare gefreut.
Ich bin eine unheimlich gute Zuhörerin und insbesondere meine Freunde wissen das zu schätzen, ohne große Frage/Antwort Spiele. Wir reagieren aufeinander!
Nichtsdestotrotz begrüße ich guten Small Talk. Ich habe 8 Jahre in Amerika gelebt und ausserdem bin ich heute in Deutschland Vertrieblerin.
Fragen sind wichtig. Aber wenn Du Pech hast redest Du dann über Dinge, die Dein Gegenüber vielleicht nicht bevorzugt hätte. Abwarten und Zuhören halte ich persönlich für sinnvoller!
Fragen stellen musste ich mir beibringen und tue es heute noch. Und auch heute gerate ich manchmal selbst in kurze Monologe.
Warum? Meine Eltern haben mir keine Fragen gestellt und Zeit zum Zuhören gab es auch keine. Das sind Muster.
Also, nicht immer gleich verurteilen. Ein bisschen emotionale Intelligenz, Empathie und Geduld kann Dich dennoch zu tollen Menschen führen. Die Frage ist eigentlich nur, welches Ziel Du eigentlich mit Deiner Art von Kommunikation verfolgst!?
Liebe Grüße,
Kathrin
Hey, Patrick!
Ich gehöre auch eher zu der Sorte Mensch, die weniger Fragen stellt, aber dennoch anderen Menschen gut zuhören kann. Dein Artikel hat mich zum Nachdenken angeregt, warum das so ist und bin zu folgender Erkenntnis gekommen:
1. Wie viele Fragen mir einfallen und wie viele Fragen ich stelle, hängt ganz entscheidend von meinem Interesse in das Gegenüber ab. Stimmt die Chemie nicht, bleibt mein Kopf leer. Es bleibt dann aber auch meist bei einem Treffen.
2. Ich mag „Smalltalk“ Fragen, wie solche zu den Familienverhältnissen einer neu kennen gelernten Person gar nicht. Das hat nichts mit Desinteresse zu tun, jedoch fühlt es sich für mich ein bisschen so an als würde ich meine Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken wo sie nicht hin gehört. Überwinde ich mich doch solche Fragen zu stellen, ist das dementsprechend hölzern und aufgesetzt. Ich bin daher sehr glücklich, wenn die Person von sich aus erzählt.
3. Es verunsichert mich ungemein, wenn andere nicht von sich aus erzählen und ich alles erfragen muss. Da verstumme ich entweder selbst oder plappere los um die Stille zu überbrücken. In solch einer Situation ist es vermutlich eher die Angst dass der andere sich noch weiter verschließt, wenn ich zu aufdringlich Fragen stelle. Hier hat mir dein Artikel einen Denkanstoß gegeben, vielleicht doch dranzubleiben und zu Fragen bis das Gegenüber sich öffnet.
Sicher ist die Liste nicht abschließend, aber vielleicht zeigt sie dir die Perspektive eines wenig fragenden Menschen. Es gibt sicher Holzköpfe, jedoch steckt hinter manchen Plappermäulern und Selbstdarstellern auch einfach ein unsicherer Mensch der nicht weiß wie er ein Gespräch (mit den richtigen Fragen) in eine sinnvolle Richtung lenken kann.
Liebe Grüße
Bin gerade bei der google Suche auf Euch gestossen und schreibe nun meinen allerersten Kommentar ;-)
Ich kenne auch solche Menschen, die es schaffen einen ganzen Abend von sich zu reden und muss sagen, dass ich mich mittlerweile von eben diesen distanziere. Zum einen ist mir meine Zeit zu schade und zum anderen nerven mich meist deren geschichten und auch diese Ignoranz! Wenn ich dann von dem Treffen davon ziehe und ich eine schlechte Stimmung habe, dann war es einfach meine Zeit nicht wert!
Am Ende denke ich dann eben auch, dass die Leute Niemanden zum reden haben und vielleicht auch den falschen Partner zu Hause haben, mit dem sie nicht sprechen können! Eventuell hat es aber auch was mit den social media zu tun! Hier muss man ja auch nie nachfragen,… da sich ja alle selbst darstellen! Vielleicht geht so auch ein Stück Zwischenmenschlichkeit verloren!
Es tut einfach nur gut und ist Honig fûr die Seele, wenn man sich mit jemanden trifft, wo gegenseitiges Interesse besteht!
Am Ende fühlen sich dann alle besser und man hatte eine gute Zeit miteindander!
In diesem Sinne wünsche ich Euch viele gute Unterhaltungen!!
Ich bin heute auf diesen Beitrag gestoßen und finde ihn, und die Kommentare der anderen, sehr interessant und kann auch vielen zustimmen.
Ich kenne viele Menschen, darunter gute Freunde, die auch die Tendenz dazu haben sehr viel von sich zu reden und zu wenig nach mir zu fragen. Früher hat es mir sehr geholfen, dass sie so viel erzählt haben, da auch ich sehr introvertiert bin und manchmal deshalb auch nicht gerne über mich rede. Gleichzeitig möchte ich jedoch trotzdem, dass mir auch jemand zuhört.
Ich habe schon oft die Rückmeldung bekommen, dass ich mehr von mir erzählen sollte, weshalb ich dies mitlerweile auch immer mehr versuche. Leider ist es jedoch sehr schwer, wenn ich mich dann mit Menschen unterhalte, die meine Erzählungen unterbrechen und das Thema dann auf sich lenken. Ich stoße leider vielzu oft auf solche Menschen und ich finde das mittlerweile sehr energieraubend und schade.
Ich glaube, dass das Kommuniktionsverhalten, egal in welcher Weise, von Kindheit erlernt wurde. Daher können die Leute, die besonders viel reden oder die besonders wenig reden auch nicht undbedingt was dafür. Aber jeder sollte daran arbeiten und darauf achten, dass eine gute und ausgeglichene Kommunikation stattfindet. Oft wird von den ruhigen Menschen erwartet, dass sie mal etwas mehr sagen sollen, aber dann sollten die Menschen, die Monologe führen und keine Fragen stellen auch ihr Kommunikationsverhalten überdenken.
Es fällt mir schwer, mich für jemanden zu interessieren, der wenig über sich erzählt. Was soll ich denn da fragen? Wie geht´s? Auf diese Frage bekomme ich ehr selten eine gute Antwort. Ich erzähle gern über mich, damit mein Gegenüber Ansatzpunkte zu einem Gespräch findet. Natürlich ist es blöd, wenn einen jemand zulabert, aber es ist auch blöd, wenn jemand garnicht aus sich raus kommt. Es ist auch sehr unbefriedigend und langweilig für mich, meinem Gesprächspartner alles aus der Nase ziehen zu müssen! Klar, daß das Gespräch dann einseitig verläuft. Ich kann gut verstehen, daß Dich solche Gespräche langweilen. Manchmal findet man aber einfach kein gemeinsames Thema. Na und? Ist doch nicht schlimm, daß Du Dich nicht für alle Menschen, die Du so triffst gleich viel interessierst und genauso geht es jedem anderen. Wir alle wünschen uns jemanden, der uns absolut versteht, aber ich kenne keine Menschen, die dieses Glück haben.
Du sprichst mir aus der Seele. Vor ein paar Monaten war ich mit zwei meiner Kollegen etwas trinken. Die beiden erzählten die ganze Zeit nur von sich selbst. Immer abwechselnd. Keiner von den zwei hat Fragen gestellt. Ich fand es an einer Seite ein wenig amüsant, wie sich die beiden gegenseitig etwas beweisen wollten, an der anderen Seite fand ich es erschreckend und fragte mich, wie kann so etwas nur sein?
Hallo Stefan,
ja, das kommt leider sehr häufig vor. Mittlerweile erscheint es mir mittlerweile als Ausnahme, wenn es mal nicht so ist.
Viele Grüße
Jasmin
Hat vielleicht damit zu tun, dass man selbst nicht gefragt werden möchte bzw. die Themen bestimmen möchte. Manche Menschen haben Angst, dass durch Fragen Gegenfragen verursacht werden, die einen wunden Punkt treffen könnten.
Ehrlich, ich kenne Leute die reden nur von sich ob gut oder schlechtes obwohl es mir selber nicht gut ging in verschiedenen Lebensbereichen, interessierte die das gar nicht. Die fragten nicht mal nach. Es drehte sich nur, um sie und ich hatte auch noch in meiner Situation geholfen. Ob Bürokratie oder anderes. Aber danach war ich genervt, ausgelaugt und so ging das ewig, Jahre. Ich blieb auf der Strecke. Manchmal bekam ich blöde kindische WhatsApp Sprüche, die kein Sinn und Verstand haben oder sie schrieben, wie sie essen und anderen firlefanz. Ehrlich ich war so genervt, daß ich jetzt Schlussstrich gezogen habe und das nicht mehr will, denn das laugt mich aus. Es ging bei denen, hauptsächlich, ihnen geht’s gut und es drehte sich alles nur um sie und ihr Leben, das sie den Blick, für das wesentliche verloren hatten und nicht mal erkannten, wie ich mich fühle und so weiter. Ich muss sagen, das ich gut zu hören kann und viel helfe, Ratschläge gab und so weiter. Aber wenn einer den ganzen Tag nur über Mist redet, angeblich lustig oder Krankheiten, Tabletten , KH und so weiter, nimm ich auch Abstand, wenn ich es kann. Bei Kollegen ist sehr schlecht. Ich bin auch keine Spassbremse, Nein! Ich bin einfach genervt und fühlte mich verarscht irgendwie.
Auch wenn der Artikel schon älter ist- vielleicht hat dir der Typ aus dem Kaffee keine Fragen gestellt, weil er das Gefühl hatte dich bereits zu kennen durch deine Artikel. Man bekommt doch schon einen recht guten Eindruck darüber wer du so bist, beziehungsweise was du für Ansichten hast. Vielleicht wollte er einfach nur, dass du ungefähr so viel von ihm weißt wie er über dich..
Lg eli
Also ich bin auch ein Redner, der keine Fragen stellt. Das würde ich ebenfalls mit Introvertiertheit erklären. Ich finde es schrecklich, wenn ich Fragen stellen muss, damit jemand redet. Ich hasse es, wenn ich Leuten etwas aus der Nase ziehen muss, anstatt dass sie selber erzählen. Allerdings rede ich nicht ohne Punkt und Komma. Wenn jemand nur auf Fragen hin erzählt, langweile ich mich schnell und gehe. So kann es sein. Ganz unterschiedliche Interpretation der ähnlichen Situationen. Ich schäme mich übrigens auch, wenn ich Menschen Fragen stelle und lasse es daher. Ich komme mir da so vor, wie ein Klatschreporter.
Interessant. Ich mache die Beobachtung, dass viele Mitmenschen nicht reagieren, wenn man von etwas positivem aus seinem Leben erzählt. Man könnte auf die Idee kommen, dass sie sich ärgern, dass nicht sie die Glücklichen sind. Frei nach dem Motto: Warum der, und nicht ich. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Ich ging immer davon aus, dass eine Unterhaltung eine AB Form ist. Ein Wechselspiel. Vermutlich wurde das zwischen Ich-Phone und Konflikten mit den Eltern verlernt. Sich mit sich selbst, aber auch mit seinen Mitmenschen auseinander zu setzten, ist ein zentraler Punkt um gesunde Beziehungen aufzubauen.
Sehr interressant. Ich stelle auch nie Fragen. Ganz einfach weil ich mich sonst eingeent und bedrängt fühle. Mich stresst das ungemein und ich fühle mich dann extrem unwohl, weil etwas von mir erwartet wird was ich nicht möchte! Diese Gespräche werden dann oft sehr langweilig und uninterressant.. warum muss man ständig immer Fragen und dann Beleidigend sein wenn man so nicht ist wie der andere? Finde solche Freundschaften unglaublich belastend und anstrengend. Wenn ich jeden Tage alle meine Freunde fragen müsste, hätte ich garkeine Zeit mehr für mich selbst…. Wollt ihr denn sowas wie ein Verhör haben? Wie geht es dir? Was machst du so? Wie war der einkauf (wenn man einkaufen war..) ist doch ein ziemlich langweiliges Gespräch, ich werde dann irgendwann müde und mein Gehirn verabschiedet sich.
Menschen die von sich aus erzählen sind mir da viel lieber als stänig jemanden etwas aus der Nase zu ziehen und sich wie ich schon sage wie bei einem Verhör vorzukommen!
Das sind aber für mich Menschen die in meinen Augen zu hohe Ansprüche an Freundschaften und Beziehungen haben und nicht viel Freiraum lassen. Freundschaft ist z.b. keine Verpflichtung! ich bekomme bei sowas starke Angst. Wenn ich so unter Druck gesetzt werde
Hallo, als ich nach Deutschland gekommen bin, war es mir unangenehm, dass mich die Menschen hier alles mögliche gefragt haben. Das kannte ich nicht.
Ich habe gelernt stell keine Fragen jeder erzählt von sich aus etwas interessantes über sich. Das was für den Gesprächpartner angenehm ist, jeder entscheidet selbst, was er preis geben möchte. Sei respektvoll stell keine Fragen sondern werfe ein Thema in den Raum, dann ein neues Thema usw. Das habe ich als Kind gelernt. Das sitzt sehr tief in mich.
Man kann Thema wechseln vielleicht liegt es dem Gesprächpartner besser? Am Sonsten Menschen die kein engagament zeigen einfach meiden.
Vielleicht ist das eine kulturelle angelegenheit? Ich mag die direkten Fragen eben nicht, weil zu viel davon mag ich nicht erzählen.
Man kann eben wie du sich beschweren nicht ungefragt mitzuteilen oder man kann die Fragen als Anhörung verstehen. Für mich ist das „Deine Gesprächart“ für die du eine „Anleitung“ gibst. Es ist wie Lehrer und Schüler. Ich habe es gelernt Fragen zu stellen ist, sich als der wichtigere zu zeigen, der der bestimmt was und wann erzählt werden darf.
Sorry heisst das umgekehrt ich darf mich nicht zur Wort melden ohne deine Frage? Nun ja vielleicht ist das typisch deutsch, dass man nicht entspannt frei reden darf sondern nach Anleitung genau die Fragen beantworten darf/muss.
Die Welt ist Gross überall kommunizieren die Menschen anders.
Liebe Grüsse
Wirklich faszinierend, wie verschieden die Menschen sind. Ich kann nun eher verstehen, warum manche Menschen nicht gerne Fragen stellen. Natürlich kann es tatsächlich mit Egozentrik und Desinteresse zu tun haben, aber es gibt offensichtlich noch viel mehr Gründe. Kinheitsprägungen von Kommunikationsformen, Verletzungen, negativ konnotierte Neugierde etc. Ich persönlich stelle relativ viele Fragen und überdenke meine Art nun doch etwas, weil ich nun weiß, wie unangenehm manchen Menschen solche Fragen zu sein scheinen. Letztendlich gibt es wohl doch kein eindeutiges Richtig oder Falsch, jeder kommuniziert eben anders. Nur muss das eben mit deiner Kommunikationsform und den daraus resultierenden Bedürfnissen halbwegs kompatibel sein. Ideal wäre es natürlich, wenn man seine Kommunikationsform etwas an den anderen anpasst, aber die Mühe werden sich wohl die Wenigsten machen wollen oder würden sogar Ihre Authentizität in Gefahr sehen. Introvertierte haben in einer Kommunikation andere Bedürfnisse und Grenzen als Extrovertierte und manchmal missverstehen beide sich wohl auch etwas. Was man aus alldem lernen kann: Man fällt oft ein Urteil, das so nicht unbedingt stimmt. Da ist häufigeres Hinterfragen sinnvoll, es könnte nämlich auch ganz anders sein. Interesse könnte jemand ja auch auf andere Weise zeigen, man merkt es nur nicht richtig, weil man mit seinen eigenen Interpretationsmustern durch die Welt fährt. Es gibt auch verschiedene Sprachen der Liebe. Wenn man grundsätzlich verschiedene Sprachen spricht, fühlen sich beide nicht geliebt. Dabei zeigt der andere es auf seine Weise, die man nur nicht wahrnimmt und als relevant ansieht. Z. B. zeigt einer seine Liebe dadurch, dass er für seinen Partner viel Praktisches tut (verbreitet unter Männern), während die Frauen oft eher gemeinsam verbrachte Zeit als Liebesbeweis sehen. Es ist daher sinnvoll, sich der Unterschiede bewusst zu sein, erstmal vorurteisfrei ein klein wenig auf den anderen zuzugehen, sich aber auch nicht zu verbiegen. Vor allem aber die eigenen Bedürfnisse nicht zu missachten. Ein introvertierter Mensch hat eben nun mal andere als ein Extrovertierter und das ist in beiden Fällen durchaus gut so. Extreme Fälle natürlich tun schlichtweg nicht gut.
Hallo, mir ist eine Unterscheidung wichtig: Vielredner, die wenig fragen und viel von sich erzählen, im Gegenzug aber zuhören und auf den anderen eingehen können, wenn er/sie etwas von sich erzählt, sind für mich ok und ich habe sie auch gern als Freunde. Sie sind extrovertiert und dennoch empathisch. Manchmal bin ich froh, dass sie ein Gespräch am laufen halten können, da ich introvertiert bin, lange überlege, bevor ich ein Thema einbringe und meine Scheu und Schüchternheit oft eine Hürde ist.
Problematisch und traurig sind vielmehr die Erfahrungen mit Menschen, die wirklich nicht zuhören wollen (anders kann ich es nicht beschreiben). Also: Ich erzähle von mir, nehme vielleicht Bezug auf vom Anderen Erzähltes. Die andere Person hat z.B. von ihrem Urlaub erzählt, jetzt erzähle ich von meinem. Ich sehe am Verhalten, an Augenbewegungen, dass das Interesse schwindet. Nach wenigen Sätzen von mir kommt so was, wie: „Ja, das war bei mir auch, und in meinem Urlaub…“ – Zack, ist das Thema weg von mir. So geht das vielleicht eine Weile hin und her, bis ich aufgebe. Mein Gegenüber WILL, dass ich Publikum bin, ist NICHT interessiert an meiner Sichtweise, meinen Erlebnissen. Früher ging das auf meinen Selbstwert, ich dachte, meine Erlebnisse sind einfach unspannend. Heute sehe ich mehr die Schwäche des anderen, seinen Empathiemangel, seine Verhaftung in kindlichen unreflektierten Verhaltensweisen. Es bleibt eine Traurigkeit, weil Menschen, die ich mag, auch in der Familie, sich so verhalten.
Wichtig ist vielleicht, sich abzugrenzen. Den Kontakt zu diesen Freunden/Bekannten auf ein zu ertragendes Mass zu beschränken, Bei sich selbst bleiben, sich wertschätzen und die „guten“ Kontakte pflegen. Eine gewisse Ratlosigkeit bleibt allerdings.
Vielen Dank für den tollen Artikel, Patrick, der voll ins Schwarze trifft. Ich habe sehr oft die gleiche Erfahrung gemacht und stand (oder stehe?) bis heute vor einem Rätsel, warum manche Leute pausenlos auf einen einreden und sich danach verabschieden. Dann hätten sie doch vor dem Spiegel reden können? Für mich ist ein Gespräch ein Geben und Nehmen. Wenn jemand mal eine harte Zeit durchmacht, kann das Pendel natürlich zu ihren Gunsten umschwingen, aber irgendwann muss es sich wieder die Waage halten. Ansonsten fühle ich mich benutzt (und danach weggeworfen).
Wie oft kam es schon vor, dass ich jemandem, der das Bedürfnis hatte zu erzählen, mein Zeit gewidmet habe und immer darauf wartete, dass dann irgendwann die Gegenfrage kommt, sodass ein richtiges Gespräch entsteht. Aber diese Leute reden oftmals fertig und verabschieden sich dann knapp. Bringt mich auf die Palme und von solchen Leuten distanziere ich mich mittlerweile sehr klar. Hingegen thematisiere ich es nur selten, weil der dann wohl aufkommende Konflikt noch mehr an meiner Energie zehren würde.
Jedenfalls vielen Dank
Ich habe das Problem, dass mir nie eine Frage einfällt, da ich mich nicht wirklich für andere Interessiere.
Wieso sollte ich eine Frage stellen, nur um höflich zu wirken, wenn mir die Antwort schlussendlich sowieso egal ist?
Natürlich gibt es nichts schlimmeres, als mit einer Person an einem Tisch zu sitzen und sich anzuschweigen, aber bevor ich irgendein unnötigen Käse erzähle, oder solchen hören muss, wird die Stille lieber hingenommen.
Hallo und vielen Dank für diesen Beitrag. Ich fühle mich nicht mehr so allein unter den „zuhörern“ Mein Phänomen ist, dass ich mir oft wie ien Glücksbärchi vorkomme, der trotz extrovertiert seins auch immer viel Interesse zeigt, nachfragt und den anderen ein gutes Gefühl gibt aber exakt wie oben beschrieben geht es mir auch so, dass ich irgendwann abschalte wenn mir jemand was erzählt. Bin nur zuvor immer davon ausgegangen, dass ich mich selbst belüge und gar kein guter Zuhörer bin, dabei war es jetzt reflektiert immer das Gleiche wie bei dir. Ich habeeinfach dieses Interesse nicht zurück bekommen. Da ich extrovertiert bin erzähle ich auch ohne eine Frage gestellt zu bekommen aber das Tehma ist dann meistens das Gleuche auf das ich zurück komme, weil ja keine Frage auf ein anderes lenkt ich aber versuche den anderen mal ins Zuhören zu bewegen (unbewusst). Tja und was machen wir jezt mit dieser Erkenntnis? hmmm…
Ich kann die Frage beantworten, waurm es Menschen gibt, die nur von sich erzählen:
Das ist eine frühkindliche Prägung. Das Kind hat vermittelt bekommen, dass die eigenen lebendige Art nicht interessiert. Entsprechend interessieren sie sich auch nicht für andere. Sind sind in ihrem kümmerlichen Selbst gefangen, kreisen nur um die eigenen Ich-Achse, und beklagen sich, wie schlecht die Welt und die Menschen seien. Und gefangen in diesem Modus, suchen sie sich auch noch die Menschen aus, oder machen sie dazu, die genau dies verstärken und sie in ihrem Bild bestätigen.
Lieber Patrick,
deinem Beitrag habe ich aufmerksam gelesen – Gedanke für Gedanke und will dir sagen: Ich habe es häufig erlebt, es gibt einfach Menschen, die weit entfernt von ihrer inneren Mitte leben. Ihre Gedanken, Gefühle und Worte sind inhaltsleer und ohne Bezug zueinander. Wer Menschen wirklich kennenlernen will, hat generell Interesse an ihnen als Person, bringt natürliche Neugier, Offenheit und auch Keckheit mit. Er freut sich einfach auf einen neuen Kontakt. Er stellt sich in diesem Moment voll auf den Gegenüber ein und schaltet sekundäre Gedanken ab. Er ist bei ihm. Dazu hilft bewusstes in die Augen schauen und sich das Gesicht betrachten: Bemerke ich ein inneres Strahlen oder Lächeln. Sehe ich eine Grundfreude in seinem Blick. Das ist nur mit Bereitschaft und bedingungsloser Offenheit möglich. Erst wenn ich vergangenes hinter mir lasse, bin ich aufgeschlossen für Neues. Menschen sind kein Zeitvertreib, oder Lückenfüller für andere. Menschen sind es wert, als Menschen gesehen zu werden. Um dir nochmal meine Gedanken zu verdeutlichen: An der Körpersprache und an ausgesprochenen Gedanken lässt sich ablesen wie der andere tickt. Je konträrer KS zu den Gedanken ist, umso eher ist der andere gefordert Einhalt zu gebieten: und deutlich dem anderen seinen Grenze aufzuweisen – innerhalber der ersten zwei Minuten. Wer den anderen mit einer offenen Körperhaltung und einem echten Lächeln begrüßt – Beide begrüßen sich so – achtet wesentlich mehr auf sein Wohlbefinden in einer Unterhaltung. Ob Mann oder Frau – wer jemanden kennenlernen will – nimmt sich sanft zurück und geht ins herzliche Beobachten.
So wie wir sind, sind wir absolut in Ordnung. An uns ist es, Selbstfürsorge auch bei einem Date oder ähnlichen walten zu lassen.
Achte einmal bei Menschen auf den Gang, ihre Körperhaltung, ihre Art sich zu Bewegen, wie sich sich hinsetzen oder aufstehen und ob Gedanken, Gefühle, Worte und Handlungen stimmig sind – das ist für mich immer ein bereicherndes Training und trägt mich durchs Leben. – Und achte einmal bei dir auf diese Faktoren – ohne beurteilen durch andere.
Herzliche Grüße
Dagmar
Sehr interessanter Beitrag und Kommentare! Ich kenne auch das Gegenteil: Freunde oder Verwandte, die mich anschreiben und mir Fragen stellen und sich dann nicht für die Antwort interessieren, indem sie die Nachricht oder Audio Monate lang nicht öffnen u. lesen bzw. anhören. Dabei Antworte ich bei solchen Leuten immer extra kurz und knapp und Stelle dabei auch Gegenfragen ( Die mich übrigens wirklich interessieren). Ich frage mich immer, wieso sie mich dann aus dem nichts anschreiben und etwas Fragen. Es nervt mich jedes mal, da ich mich echt bemühe und dann NICHTS zurück kommt. Das hinterlässt ein so unangenehmes Gefühl! Lg
Solche Erfahrungen habe ich schon immer gemacht als introvertiertes Mädel seit ich denken kann. Auch in meiner Familie sprich Eltern. Ich hatte immer extrem viele Freundinnen und auch Kumpels. Dazu zwei feste Beziehungen + ein Date mit einem 3. Mann mit dem is aber nichts geworden weil er wie ich fand, nicht zu mir passte und alle, wirklich ALLE reden nur von sich selber und erzählen von ihren ganzen Problemen und über ihr ganzes Leben. Aber fragen dich nie etwas zB. wie es dir denn so geht bzw. wollen etwas von deinem Leben wissen, geschweige interessieren sie sich für dich. Das gleiche bei Kollegen. Trotzdem wollen alle mit dir beste Freunde sein. Das führte nun auch dazu das ich absolut mit niemanden etwas zu tun haben will. Die einzige die fragen stellt bin immer ich. Nur sehr selten wurde ich mal etwas gefragt. Ich merke es auch beim chatten mit fremden Leute. Sie schreiben mich zwar immer wieder mit dem gleichen Müll an. „Hi, Hey, Hallo oder was machst du gerade etc.?“ Aber die Einzige die dann weitere Fragen stellt das bin ich dann. Dann frage ich mich immer wieder, wieso zum Henker schreiben die mich an. Das merke ich auch bei meinen „Brieffreundinnen“ besser gesagt gute, feste, langjährige Internet Bekanntschaften, die jetzige schreibt mir tgl Romane über ihr Leben aber in keiner einzigen Zeile fragt sie mich etwas. So habe ich auch keine Lust mehr mit irgendjemanden zu chatten. Ich denke wir sind selber Schuld, wir schenken Menschen mit unseren Fragen mehr Aufmerksamkeit dann missbrauchen sie uns als kostenlose Therapeuten die stets ein offenes Ohr haben weil wir nicht von uns aus so viel reden können. Dann denken sie sich, die is doch eh so still oder die hat doch eh nichts zu erzählen. Also kann man sie stundenlang vollabbern, zuspamen und ihnen Romane schreiben. ;)
Hallo Patrick,
bin heute auf diesen Artikel gestossen und bin verwundert. Ich finde persönliche und zu viele Fragen stellen zudringlich.
Bisher ging ich davon aus, dass Menschen selbst von sich aus erzählen, wenn sie und was sie mitteilen wollen. Ich möchte sie nicht interviewen und ausfragen. Warum zeigen sie sich nicht offen sondern warten, bis sie gefragt werden, frage ich mich… Und erwarten das befragt werden auch. Ich selbst mag das nicht, komme mir vor wie in einem Quiz…
Ist das typisch für introvertierte / extrovertiert Menschen?
Warten Introvertierte mit dem sich öffnen, bis sie gefragt werden? Mich erinnert das an eine Szene mit einem Kind, dem gesagt wurde „sprich erst, wenn du gefragt wirst.“
Ich empfinde das im Zusammensein als eine unangenehme, erwartungsgespannte Atmosphäre und kann mir gut vorstellen, dass manche Menschen unsicher werden, weil sie die Zurückhaltung nicht verstehen und es als Reserviertheit oder sogar Desinteresse an einem offenen Kontakt deuten. Das Gefühl dann hinter einem Redeschwall wiederum verbergen.
Ich sage dann eher meistens, wie es mir geht, also hm, ich bin jetzt unsicher, weil du zurückhaltend auf mich wirkst. Ich würde mich freuen, wenn du etwas von dir aus erzählst, was auch immer du gerne und jetzt mit mir teilen möchtest. Ich bin da offen und ganz Ohr.
Wenn Fragen allerdings so erleichternde Brücken sind und nicht die Interaktion sondern die Fragen selbst als Interesse empfunden werden, dann werde ich es mal mit mehr Fragen bei bestimmten Personen versuchen. Vielleicht kenne ich noch nicht genug oder gut genug introvertierte Menschen und das wäre schade, oder? ☺️
Ich finde diese Kommentarspalte wirklich sehr interessant und bin sehr verwundert darüber, dass das Fragenstellen für einige Vielredner tatsächlich Neuland zu sein scheint und oftmals noch nie innerhalb eines Gesprächs in Erwägung gezogen worden wurde.
Ich bin introvertiert, kann aber leidenschaftlich reden wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber interessiert sich für mich. Wenn ich das Gefühl habe, derjenige hört nicht zu, fragt nicht weiter nach und wartet nur darauf, wieder selbst zu Wort zu kommen, verstumme ich und höre den Monologen nur noch zu – oder stelle Fragen um die Zeit rumzukriegen.
Ich öffne mich also eigentlich sehr gerne und liebe Unterhaltungen, in denen wahres Interesse beiderseits besteht, was sich für mich auch durch wechselseitiges Nachfragen zeigt.
Aber ich verschwende meine Worte nicht an Leute, die mir nicht zuhören. Dafür bin ich mir zu schade. Dann kann ich mich auch vor den Spiegel stellen und mit mir selbst reden.
Ebenso macht für mich das Gespräch mit Vielrednern, die mich ausschließlich als Beifallklatscher, Zuhörer, Therapeuten etc benutzen, keinen Sinn. Das frisst mir nur meine Energie ohne etwas zurück zu geben. Denn Reden tut schließlich jedem gut, dem Extrovertierten UND dem Introvertieren. Es tut aber NUR gut und schenkt Energie, wenn das Gegenüber auch zuhört. Um einfach nur Monologe zu droppen, kann man auch Tagebuch schreiben- dafür braucht man keine anderen Menschen. Da der Introvertierte jedoch meist gut zuhören, seine ganze Aufmerksamkeit schenken und empathisch auf den anderen eingehen kann, fühlt sich der Vielredner am Ende des Treffens sicher meistens gut. Er fühlt sich gehört, verstanden, bemerkt, hat neue Energie. Der Intro jedoch fühlt sich energetisch ausgesogen und benutzt.
Am schönsten sind für mich jene Gespräche, in denen man sich hingegen gegenseitig Aufmerksamkeit schenkt und Wertschätzung. In denen man Gemeinsamkeiten entdeckt, Pläne schmiedet, sich offen begegnet, Positives sowie Negatives teilt und mitfühlt, zuhört und dadurch neues vom Gegenüber lernt. Für alles andere habe ich meinen Fernseher, da kann ich wenigstens den Sender wechseln wenn mir das Thema nicht gefällt 🤭
Ich bin aber auch in einer Familie groß geworden, in der großes Interesse aneinander bestand. Bis heute reden wir sehr viel miteinander, fragen viel nach dem Befinden des anderen und tauschen Gedanken über Gefühle ganz selbstverständlich aus. Wir schämen uns nicht Fragen zu stellen weil wir einander vertrauen und keine Egos, Schwächen oder Geheimnisse zu bewahren haben…
Daher frage ich mich nachdem ich jetzt des Öfteren gelesen habe, dass die Extros die Intros für verschlossen halten:
Vielleicht sind es ja eigentlich die Introvertierten, die offener sind? Für mich wirkt der fragenverweigernde, redende Extrovertierte nämlich viel eher verschlossen, obwohl er scheinbar soviel von sich preisgibt. Aber der Inhalt des Gesprochenen ist dann doch meist oberflächlich.
Für mich zeigt sich Offenheit außerdem durch die Bereitschaft, die Meinung eines anderen anzuhören und aufzunehmen, sich quasi wortwörtlich für jemanden zu öffnen. Wer nicht nachfragt, wirkt auf mich also verschlossen. Demnach wirken die meisten Vielredner auf mich verschlossen und nicht offen, obwohl augenscheinlich doch soviel gesprochen wird.
Jetzt habe ich soviel geschrieben weil dieses Thema doch gerade großes Interesse geweckt hat 🤭
Wirklich suuuper interessant, dieser Austausch!
Hallo,
vielen Dank für diesen spannenden Beitrag und ich würde mich über eine Antwort freuen. Mich beschäftigt das Thema auch, da ich eine introvertierte Person die viele Fragen stellt und gut zuhören kann bin, aber mir werden nur sehr selten Fragen zurückgestellt. Ich habe eine Person in meinem engsten Freundeskreis, da eine Freundin nur von sich erzählt und mir fast nie Fragen oder rückfragen stellt. Ich habe mir vorgenommen mit ihr darüber zu reden aber kann man so eine Person überhaupt dazu bringen mehr Fragen zu stellen? LG
Hallo Patrick,
ich bin auf deinen Artikel gestoßen, da eine Freundin mich seit ca 2 Jahren mit ihren Arbeitsproblemen zumüllt und bis heute nicht gemerkt hat, dass mich das total nervt.
Eine noch nicht abgehörte Sprachnachricht auf whatsapp, vor der es mir graust, sie anhören zu „müssen“. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es wieder um die neuesten Entwicklungen in ihrem Arbeitsalltag geht.
Ich befürchte, da hilft nur knallharte Ehrlichkeit meinerseits. Aber dafür bin ich gar nicht der Typ.
Ich kann die Thematik wahnsinnig gut nachvollziehen und kenne das, wenn man wie ein leergegangener bzw. ausgelassener Luftballon aus solchen Gesprächen raus geht.
Solche Gesprächstypen merken einfach nichts. Man könnte sie auch Energievampiere nennen.
Ich stelle mir manchmal schmunzelnd den Vorschlag einer Bekannten für solche Monolog-Quassler vor: „Wirf doch Geld in eine Parkuhr ein und erzähl ihr deine ganzen Geschichten.“
Früher bzw. in jungen Jahren waren Fragen nicht wirklich notwendig. Das Gespräch gab sich meist ergeben und jeder hat sich einigermaßen gleichmäßig beteiligt.
Inzwischen (durch Entwicklung in verschiedene Richtungen und längere Pausen zwischen den Treffen) finde auch ich Fragen sehr wichtig.
Am schönsten ist es, wenn das ggü sich merkt, was im letzten Gespräch erzählt wurde und anknüpfend fragt.
Wie z. B. was wurde denn aus deiner Wohnungssuche? Wie war denn euer Urlaub in XY? Geht es deiner Mutter inzwischen besser? usw.
Ich bin jetzt aber kein „Fragenzähler“. Mir ist gegenseitige Aufmerksamkeit sehr wichtig und das ist ja nicht nur von der Anzahl der Fragen abhängig.
Einen schönen Tag :)
In solchen Fällen, wo sich ein und dasselbe Thema über Jahre hinzieht, sage ich irgendwann: „Du erzählst mir jetzt seit Jahren das gleiche, und es ändert sich rein gar nichts. Lass uns doch über dieses Thema erst dann wieder sprechen, wenn du wirklich etwas ändern willst.“ Das hast schon manchmal sehr gut gewirkt, in jeder Hinsicht.
Hi, ich bin ausgewandert und wollte Kontakte knüpfen, die aus meinem Heimatland kommen. Alles lief über instagram und vorab ein kleiner Austausch, dann Treffen. Unglaublich – dieser Mensch fragte rein gar nichts. Hätte ich keine Fragen gestellt, wäre es vermutlich still gewesen. Die Person war trotzdem lieb und nett, jedoch sozial inkompetent und stellte auch keine Gegenfrage, wie dies uns jenes bei mir ist, nachdem die Person über sich erzählte. Oberflächlich war es teilweise auch, tiefgründig eher nicht, obwohl ich adäquate Fragen stellte und auch von mir erzählte, obwohl keine Fragen kamen… Auch war der Mensch nicht bodenständig. Manchmal ist es besser, solche Menschen bleiben unter sich, denn sie Person hat viele Kontakte, braucht aber offenbar Aufmerksamkeit durch andere, so, wie sich die Person verhielt. Schade um meine Zeit.
Hallo Patrick, hallo an alle,
dieses Thema beschäftigt mich persönlich auch sehr. Ich habe mehrere Freundschaften dieser Art gehabt, bei denen allein ich die Fragen bei Treffen gestellt habe und mein Gegenüber meist nur kurze Antworten gegeben hat. Danach die Stille und keine Gegenfrage. Wie ein Reporter habe ich jedes Mal versucht, mit weiteren, oft endlosen Fragen diese zähen Treffen über die Bühne zu bringen. Eine Kollegin habe ich über 4 Jahre gekannt und wir sind alle paar Wochen Frühstücken gegangen. Alle Fragen nur von mir an sie. Keine Gegenfrage. Über ihre Hobbies, Zukunftspläne und sogar über 2 Jahre lang über die Hochzeitsplanungen ihrer Schwester haben wir im Detail geredet, obwohl ich diese nie kennengelernt habe. Nach 4 Jahren habe ich den Versuch gewagt und von meiner bevorstehenden Prüfung erzählt. Der einzige Kommentar von ihr:“Ist ja ätzend!“ Keine Frage über meine Weiterbildung, kein „Viel Glück!“, nur ein „Ist ja ätzend!“ etc. Danach habe ich den Kontakt abgebrochen. Und ich hab es nie bereut. Eine dieser Freundschaften habe ich aber aktuell noch. Wir kennen uns seit 5 Jahren aus einem damaligen Kurs. Auch sie stellt mir keinerlei Fragen und obwohl ich mich immer sehr auf die Treffen freue, weil ich sie mag, bin ich nach 5 Minuten schon durch. Sie schaut mich nur an und ich führe durchs Programm. Ich dachte oft, dass wir einfach zu wenig Gemeinsamkeiten haben. Aber auf der anderen Seite schaffe ich es ja auch, Fragen zu stellen, die mich vielleicht nicht so interessieren. Ich habe Kinder und sie bis jetzt nicht. Nun ist sie schwanger und ich dachte, jetzt kommt auch ein Interesse von ihr. Aber es kommt absolut nichts. Nach den Treffen bin ich fix und fertig, weil es so ermüdend ist. Es ist so langweilig, zäh und anstrengend. Ich mag sie gerne. Aber nach 5 Jahren weiß sie immer noch nichts von mir. Nicht einmal wie meine Kinder heißen, obwohl wir uns eine halbe Stunde allein über ihre Namensliste für ihr Baby unterhalten haben. Ich werde auch diese Freundschaft beenden. Keine Lust und keine Energie mehr für diese Menschen, die sich in die Gesprächs-Hängematte legen, null Interesse zeigen, immer nur kurze knappe Antworten geben und den anderen 3 Stunden lang mit immer neu zu generierenden Fragen schuften lassen. Viele Grüße
Es kommt auf die Situation an, allerdings kann es unangenehm sein, Fragen gestellt zu bekommen, auf die eine Antwort erwartet wird. Gerade bei Menschen, die ich noch nicht lange kenne, möchte ich nicht gleich mein Inneres preisgeben. Durch viele Fragestellungen werden Menschen aber gezwungen Antworten zu geben – oder zu lügen, was ebenfalls nicht schön ist.
Deshalb ziehe ich noch immer das „wie geht’s“ als Einstiegsfrage vor. Erzählt mein Gegenüber etwas von sich, kann ich ebenfalls etwas erzählen oder vorsichtig Nachfragen stellen.
Menschen allerdings, die einfach eine Frage nach der anderen stellen ohne von sich zu erzählen, sind mir äußerst unsympathisch dadurch, dass die Fragerei Druck auf mich erzeugt, mich zu öffnen. Solche Frager-Typen meide ich deshalb.